Die geplanten Corona-Massentests in Österreich werden neben jenen für Lehrer auch für die Gesamtbevölkerung an einem Wochenende stattfinden. Davon geht Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) aus.

Bei der Organisation der Tests will sich die Regierung an Südtirol orientieren. "Es scheint mir das Beste zu sein", die Tests geblockt an einem Wochenende durchzuführen, mit vielen Testmöglichkeiten, so Anschober im Interview mit der "Presse".

Zudem kündigte er für Antigen-Schnelltests mit positivem Ergebnis zur Sicherheit Nachtestungen mit der eindeutigen PCR-Methode an. In Südtirol nahmen von Freitag bis Samstagmittag bisher mehr als 160.000 Menschen an einem Massentest teil, der noch bis Sonntag läuft.

Österreichweit gab es unterdessen 6.611 Neuinfektionen und 104 weitere Todesfällen innerhalb von 24 Stunden. Die Belegung in den Krankenhäusern ging leicht um 32 Covid-19-Erkrankte auf 4.597 Patienten zurück, darunter gab es jedoch ein Plus von zehn Intensivpatienten auf insgesamt 697 Betroffene.

Bei den ab 5. Dezember geplanten Massentests auf das Coronavirus in Österreich sieht Anschober die Unsicherheit von Antigen-Tests als "eines der zentralen Probleme". Das sagte er im Interview mit der "Presse". "Daher werden wir bei positiven Ergebnissen nachtesten", versicherte der Minister. Wie bei den Tests von bis zu 200.000 Lehrern am 5./6. Dezember soll sich in weiterer Folge auch die Gesamtbevölkerung an einem Wochenende testen lassen können. "Es scheint mir bisher das Beste zu sein, also: geblockt an einem Wochenende mit vielen Testmöglichkeiten und einer starken Digitalisierung bei der Umsetzung, um Wartezeiten zu vermeiden", sagte Anschober.

Bei der Aktion "Südtirol testet" sind noch bis Sonntag insgesamt rund 350.000 Menschen aufgerufen, sich testen zu lassen. Nach ersten Zwischenergebnissen von Samstagvormittag wurden 1,3 Prozent positiv getestet, teilte der Südtiroler Sanitätsbetrieb mit. Es kam jedoch bei rund zehn Prozent aller Teilnehmer zu Verzögerungen bei der Übermittlung der Ergebnisse. Dies sei geschehen, "weil entweder die E-Mail-Adresse oder die angegebene Telefonnummer nicht korrekt oder gar nicht angegeben war", hieß es. Die betroffenen Bürger würden nun entweder per E-Mail oder SMS über die weitere Vorgangsweise verständigt, "je nachdem, welche Angabe korrekt vorhanden ist".