Großbritannien hat die Schwelle von einer halben Million nachgewiesenen Corona-Infektionen überschritten. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Sonntag einen Anstieg der Infektionen um fast 23.000 Fälle - mehr als 10.000 mehr als am Vortag. Grund dafür ist den Behörden zufolge die Behebung eines technischen Fehlers, durch den Ende September mehrere tausend Corona-Fälle nicht veröffentlicht worden waren.

Die zwischen dem 24. September und 1. Oktober aufgetretenen Corona-Infektionen würden in den Statistiken der kommenden Tage mit aufgeführt, teilte die Gesundheitsbehörde mit. Dadurch werde die Darstellung des tatsächlichen Infektionsgeschehens verzerrt.

33 Tote in 24 Stunden

Den Angaben zufolge starben in den vergangenen 24 Stunden 33 Menschen an den Folge ihrer Corona-Infektion. Die Gesamtzahl der Corona-Toten im Vereinigten Königreich stieg damit auf 42.350 - der höchsten Todesfallzahl in Europa. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle lag bei genau 502.978.

Premierminister Boris Johnson schwor die Menschen in einem BBC-Interview am Sonntag erneut auf einen "sehr harten" Winter ein. Es bestehe jedoch die "Hoffnung", dass sich die Lage bis Weihnachten verbessere.

Impfung nur für Risikogruppen

In Großbritannien sollen einem Zeitungsbericht zufolge nur gefährdete Personen mit einem Coronavirus-Impfstoff geimpft werden. "Es wird keine Impfung von Menschen unter 18 Jahren geben. Es ist ein Impfstoff nur für Erwachsene, für Menschen über 50 mit Schwerpunkt auf Mitarbeitern des Gesundheitswesens und im Pflegedienst sowie für Risikogruppen", sagte die britische Vorsitzende der Impfstoff-Task Force, Kate Bingham, in einem Interview der "Financial Times" (Montagsausgabe).

Das entspreche rund 30 der 67 Millionen Einwohner. Eine Durchimpfung der britischen Bevölkerung würde "nicht passieren". Massenimpfungen seien die falsche Herangehensweise, da die Impfung bei gesunden Menschen, die wahrscheinlich keinen schweren Krankheitsverlauf zeigten, mehr Schaden als Nutzen anrichten könnte, so Bingham weiter. Großbritannien verzeichnet mit bisher über 42.300 Todesfällen die höchste Zahl an Todesopfern in Europa.