Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Großbritannien hat ein führender Gesundheitsexperte Alarm geschlagen. "Man muss sagen, wir fangen an, die Kontrolle über das Virus zu verlieren", sagte der Chef des staatlichen Forschungs- und Innovationsinstituts UKRI, Mark Walport, dem Sender BBC am Samstag. Am Freitag hatte es in Großbritannien mehr als 3.500 Neuinfektionen gegeben - so viel wie zuletzt Mitte Mai.

Entgegen der zuletzt von Premierminister Boris Johnson forcierten Kampagne, die Briten sollten in ihre Büros zurückkehren, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, riet der ehemalige Regierungsberater Walport, wenn möglich weiter zuhause zu arbeiten. Da Schüler zurück in den Schulen und Studenten in den Universitäten seien, sei es umso wichtiger, in anderen Bereichen die Kontakte zu reduzieren.

Wieder strengere Maßnahmen

Die britische Regierung hat in dieser Woche wieder strengere Maßnahmen beschlossen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen: So dürfen sich in England ab Montag nur noch maximal sechs Leuten treffen. In regionalen Corona-Hotspots wie der Stadt Birmingham gelten noch strengere Regeln. Zudem kündigte die Regierung ein sehr ambitioniertes Testprogramm und die Einführung einer Corona-App Ende September an. Allerdings hatte es bei vorherigen Testläufen massive Probleme gegeben.