Weltweit stieg die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen am Sonntag auf mehr als 25 Millionen, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf der Grundlage offizieller Angaben ergab. (Die Weltgesundheitsorganisation steht bei 24,6 Millionen.) Fast 40 Prozent der Gesamtfälle wurden in den USA und Brasilien registriert. Rund um den Globus sind bereits mehr als 842.900 Menschen an der vom Virus ausgelösten Krankheit Covid-19 gestorben.

Indien mit weltweiten Rekord bei täglichen Infektionen

Die indischen Behörden haben am Sonntag mehr als 78.700 Neuinfektionen binnen eines Tages mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden seien 78.761 neue Infektionsfälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium in Neu Delhi mit. So viele Infektionsfälle binnen eines Tages waren seit Beginn der Corona-Pandemie noch in keinem Land nachgewiesen worden.

Bisher hielten die USA den Rekord bei den täglichen Neuinfektionen: Dort hatten die Behörden am 17. Juli 77.638 Neuinfektionen gemeldet. Indien steht auf der Liste der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder der Welt bereits auf Platz drei nach den USA und Brasilien. Experten gehen aber davon aus, dass die Dunkelziffer bei den Infektionsfällen in dem Land sehr hoch ist, da verhältnismäßig wenig getestet wird.

120.000 Tote in Brasilien

Gut sechs Monate nach seinem ersten Corona-Fall hat Brasilien die Schwelle von 120.000 Pandemie-Toten überschritten. In dem südamerikanischen Land mit knapp 220 Millionen Einwohnern starben inzwischen 120.262 Menschen an oder mit dem neuartigen Coronavirus, wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Mehr als 3,8 Millionen Menschen in dem Land haben sich mit dem Virus infiziert.

Die Behörden meldeten 41.350 Neuinfektionen. Brasilien ist weltweit das zweite Land mit mehr als 120.000 Corona-Toten. Noch mehr Tote zählen nur die USA mit mehr als 182.000. Anders als in Europa und Asien, wo die Infektionszahlen und Todesfälle zunächst stark anstiegen und dann mit den Ausgangssperren wieder zurückgingen, verharrt die Pandemie in Brasilien seit drei Monaten auf einem hohen Niveau mit durchschnittlich rund tausend Todesfällen am Tag. Allerdings haben sich Zahlen der Neuinfektionen und der Todesfälle in den vergangenen Wochen allmählich etwas stabilisiert.

Brasilien auf gefährlichem Niveau

"Brasilien ist einzigartig in der Welt. Seit dem Beginn der Pandemie war die Kurve anders als in anderen Ländern, viel langsamer", sagte Christovam Barcellos, Wissenschafter am staatlichen Gesundheitsinstitut Fiocruz. Die Lage habe sich inzwischen stabilisiert, "aber auf einem sehr gefährlichen Niveau: fast tausend Tote und 40.000 Infektionen pro Tag". Brasilien habe den Höhepunkt der Pandemie noch immer nicht hinter sich gelassen, warnte er.

In China registrierten die Behörden den 14. Tag in Folge keine neue Coronavirus-Ansteckung im Inland. Das ist der längste Zeitraum seit Beginn der täglichen Infektionszählungen Ende Jänner. Gemeldet wurden wie am Vortag neun Erkrankungen, bei denen es sich um Einreisende handeln soll. Bei den in China gesondert registrierten Infektionen ohne Krankheitssymptome wurden vier neue Fälle gemeldet nach zehn Fällen am Tag zuvor.

Nach ersten Fällen in Asien, Europa und den USA berichten nun auch Forscher in dem lateinamerikanischen Land Ecuador vom Nachweis einer erneuten Corona-Infektion bei einem ursprünglich von der Krankheit Genesenen. "Die Genome des Virus wurden bei einem Ecuadorianer mit Covid-19 im Mai und erneut im August sequenziert", twitterte das Institut für Mikrobiologie der Universität von Quito (IMUSFQ) am Samstag.