Ein 43-jähriger Lombarde, der Ende März am Coronavirus erkrankt ist, hat nach 115 Tagen Isolierung im Krankenhaus und zu Hause wieder zu seiner Familie zurückkehren können. 28 Abstriche wurden ihm genommen, bevor er seine Angehörigen wieder umarmen konnte.

Marco Carrara aus Albino in der lombardischen Provinz Bergamo war am 31. März ins Spital eingeliefert worden, kurz nachdem sein Vater Valerio mit Covid-19 gestorben war. Eineinhalb Monate verbrachte er im Krankenhaus "Papa Giovanni XXIII" in Bergamo, danach wurde er in eine Rehabilitationsklinik eingeliefert. Hier verschlechterte sich seine Lage plötzlich, so dass er erneut ins Krankenhaus zurück musste.

Am 8. Juni begann der Mann nochmals eine Rehabilitation in einer Einrichtung in der Provinz Bergamo. Am 24. Juli wurde er entlassen, durfte jedoch immer noch nicht nach Hause zurückkehren, weil er weiterhin positiv auf das Coronavirus getestet wurde. "So habe ich mich in der Wohnung meines verstorbenen Vaters unter Quarantäne gestellt", berichtete Carrara.

Erst am Donnerstag konnte er zu seiner Familie zurückkehren. Der italienische Premier Giuseppe Conte und der Generalvikar des Papstes, Angelo Comastri, gratulierten ihm telefonisch zur Genesung. Die Glocken seines Heimatorts ertönten zu Carraras Ehren. "Jetzt will ich meinen Vater auf dem Friedhof besuchen und Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern verbringen", sagte der Mann.