Der italienische Senat hat der Verlängerung des Corona-Ausnahmezustand bis zum 15. Oktober zugestimmt. Der Antrag der Regierung von Premier Giuseppe Conte räumt der Regierung mehr Befugnisse im Kampf gegen den Krankheitserreger ein.

Conte hatte in seiner Ansprache vor dem Senat am Dienstag von einer Verlängerung bis Ende Oktober gesprochen. Der Notstand würde ohne Verlängerung am Freitag auslaufen. Auf den Ausnahmezustand basieren mehrere Verordnungen, die die Regierung zum Schutz der öffentlichen Gesundheit ergriffen hat und die noch in Kraft sind.

Premier Conte hatte den Notstand am 31. Jänner für sechs Monate ausgerufen, nachdem bei einem chinesischen Paar in Rom das neuartige Virus nachgewiesen worden war. Der Notstand würde ohne Verlängerung am Freitag auslaufen. Auf den Ausnahmezustand basieren aber mehrere Verordnungen, die die Regierung zum Schutz der öffentlichen Gesundheit ergriffen hat und die noch in Kraft sind.

Mittlerweile sind im Zuge der Pandemie rund 35.000 Menschen in Italien gestorben. Die Zahlen der Neuinfektionszahlen sind aber nach einem langen und harten Lockdown mittlerweile niedrig. Der Notstand wird in Italien oft nach Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen ausgerufen, um eine besondere Koordinierung der Einsatzkräfte zu gewährleisten und Verzögerungen zu vermeiden.

Conte sprach sich vor dem Parlament auch für eine Wiedereröffnung der Schulen im September aus. "Zehn Millionen Kinder müssen in voller Sicherheit wieder in die Schulklassen zurückkehren können. Das erfordert viel Anstrengung, um die höchsten Sicherheitsvorkehrungen zu garantieren. Das ist eine große Herausforderung für das Land", sagte der Regierungschef. Seit dem 5. März sind die Schulen in Italien geschlossen. Bisher wurde lediglich Fernunterricht garantiert.

Athen erweitert Maskenpflicht

Auch Griechenland geht weiter sehr aufmerksam mit der Corona-Epidemie um: Nachdem die neuen Corona-Infektionen im Juli etwa 25 pro Tag erreichten, erweitert die Regierung in Athen die Maskenpflicht für Banken, Ministerien, Bäckereien und Fleischmärkte sowie den Einzelhandel und Friseursalons.

"Wir haben es bisher gut geschafft. Wir müssen so weitermachen", sagte der für den Zivilschutz zuständige Vizeminister Nikos Chardalias im Staatsfernsehen. Bisher herrschte Maskenpflicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln und Krankenhäusern.

In den vergangenen Wochen sei in Griechenland in der Bevölkerung wegen der im Vergleich zu anderen Staaten Europa geringen Infektionszahlen eine Nachlässigkeit bemerkt worden, sagte der Vizeminister weiter. Die erweiterte Maskenpflicht werde ab Mittwoch gelten, hieß es. Wer das nicht einhält, muss mit einer Geldstrafe von 150 Euro rechnen.

Griechenland beklagt bisher 203 Coronavirus-Opfer. Gemessen an der Bevölkerung von gut 10,5 Millionen ist das eine der geringsten Opferzahlen in Europa.