Weltweit haben sich inzwischen mehr als 16 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Bis Sonntagfrüh wurden weltweit insgesamt 16.050.223 Infektionsfälle registriert, wie aus einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage offizieller Angaben hervorging. Mindestens 645.184 Menschen starben demnach an den Folgen einer Infektion.

Mehr als die Hälfte aller Infektionsfälle wurden in den USA sowie in Lateinamerika und der Karibik verzeichnet. Die USA sind mit fast 4,2 Millionen Infektions- und 146.460 Todesfällen weiterhin das am stärksten betroffene Land, gefolgt von Lateinamerika und der Karibik mit insgesamt rund 4,3 Millionen Infektionen und 182.501 Toten sowie Europa mit fast 3,1 Millionen Infektionen und 207.734 Toten.

WHO meldete Rekord an weltweiten Neuinfektionen 

Noch nie seit Beginn der Coronavirus-Pandemie hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) innerhalb von 24 Stunden so viele Neuinfektionen gemeldet worden wie am Freitag und am Samstag. Bis Freitagabend registrierte die WHO die Rekordzahl von 284.196 Fällen. Am Samstagabend lag der Wert mit 284.083 ähnlich hoch.

Mit Abstand die meisten Infektionen binnen eines Tages verzeichneten demnach bis Samstagabend die USA mit rund 72.000 neuen Fällen und Brasilien mit fast 60.000. Aus Indien wurden fast 49.000 Neuinfektionen gemeldet, aus Südafrika etwa 14.000.

Zuletzt stark beschleunigt

Die Ausbreitung des Erregers hat sich zuletzt stark beschleunigt: Mehr als fünf Millionen der neuen Fälle, also fast ein Drittel aller Infektionsfälle seit Beginn der Pandemie, wurden seit dem 1. Juli verzeichnet. Die offiziellen Daten stellen vermutlich allerdings nur einen Bruchteil der tatsächlichen Infektionszahlen dar, da in vielen Ländern wenig getestet wird.

WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte zu der Entwicklung kürzlich, man sehe intensive Übertragungen "in einer relativ kleinen Gruppe von Ländern". Demnach entfallen fast die Hälfte aller bisherigen Fälle auf nur drei Länder: Die USA, Brasilien und Indien hatten bis Samstag zusammen mehr als 7,6 Millionen Fälle registriert. Fast zwei Drittel aller Infektionen gehen laut Tedros auf zehn Länder zurück.

Infektionsherde in Europa

Auch in Europa gibt es mehrere große Infektionsherde: Vor allem in Spanien schnellen knapp einen Monat nach Aufhebung der strikten Ausgangssperren die Infektionszahlen wieder in die Höhe. Am Freitag meldeten die Behörden 280 neue Corona-Fälle binnen 24 Stunden. Rund die Hälfte der neuen Fälle wurde in Katalonien im Nordosten Spaniens registriert. Kataloniens Regionalregierung ordnete daher die Schließung sämtlicher Diskotheken und Konzertsäle mit Tanzfläche an. Seit Samstag gilt zudem eine Sperrstunde um Mitternacht für Bars, Restaurants, Spielhallen und Casinos.

Die britische Regierung verfügte wegen der steigenden Fallzahlen eine zweiwöchige Quarantäne für Urlauber, die von einer Reise nach Spanien zurückkommen. Norwegen rät seit Freitag wieder von Reisen nach Spanien ab.

Die spanische Regierung beteuerte am Sonntag, sie habe die Lage "unter Kontrolle". Spanien sei "ein sicheres Land", erklärte das Außenministerium in Madrid. Alle Infektionsherde seien lokalisiert und isoliert worden.