"Es gab Wochen, da konnte ich meine Kinder in einem Monat nur zehn Tage in den Kindergarten bringen", erzählt Verena Radinger-Peer aus Wien. Kaum habe ein Kind gehustet, waren alle in Alarmbereitschaft. Aufgrund dieser Verdachtsfälle im Kindergarten ihres Nachwuchses wurde dieser immer wieder kurzfristig für Tage geschlossen. Für Eltern eine äußerst schwierige Situation – vor allem, wenn Pflegeurlaub nicht möglich ist und der Urlaub bereits aufgebraucht wurde.


Für Radinger-Peer wurde damit das größte Anliegen der Petition bereits erfüllt. Arbeiten müsse man jedoch weiter an der Dauer der Testungen. Außerdem sollten genaue Kriterien definiert werden, was genau ein Verdachtsfall sei. Mittlerweile hat sich auch das Gesundheitsministerium bei der Wienerin gemeldet und zu einem Gespräch im Herbst geladen.

Eine zweite Petition – ins Leben gerufen von der Burgenländerin Katharina Brodnik – fordert zusätzlich auch "mehr Entlastungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für berufstätige Eltern in der Krise."

"Wir haben gemeinsam versucht, Homeschooling, Betreuungspflichten und Arbeit zu vereinbaren und auch andere bestmöglich zu schützen", schreibt sie in der Petition. "Wir fordern daher die Bundesregierung auf, sich des Themas Entlastung von Familien anzunehmen und Möglichkeiten zu schaffen, wie Arbeit, Kinderbetreuung und Erziehung leichter zu vereinbaren sind." Konkret formuliert Brodnik zehn Punkte mit Forderungen. Etwa mehr Pflegefreistellungstage, Schaffung der Möglichkeit auf Sonderurlaub und eben auch die Übernahme der Kinderbetreuung in die Agenden des Bundes, damit die Kinderbetreuung in Österreich einheitlich geregelt werden kann.

Etwa 1000 Unterstützer haben bisher unterschrieben, 10.000 sollen es innerhalb eines halben Jahres werden.