Die börsennotierte Wiener Biotech-Firma Marinomed setzt auf Carragelose gegen das Coronavirus. Der aus Rotalgen gewonnene und vom Unternehmen schon länger gegen Atemwegserkrankungen eingesetzte Wirkstoff habe "das Potenzial, das Risiko an Covid-19 zu erkranken zu reduzieren oder auch die Krankheit zu behandeln", erklärte Marinomed am Donnerstagabend.

Daten aus Zellkulturtests würden bestätigen, dass Carragelose eine deutliche, dosisabhängige Reduktion der Infektion von Zellen durch das SARS-CoV-2 Virus bewirke. Carragelose bilde auf den Schleimhäuten der Atemwege eine Schutzschicht in Form einer physischen Barriere, die vor der viralen Infektion und der Ausbreitung der Viren schützen könne. Die dadurch geminderte Virenlast erlaube dem eigenen Immunsystem, das Virus effektiver zu bekämpfen, hieß es in einer Aussendung.

Im Mai hatte Marinomed erklärt, man erhebe in Kooperation mit der Med-Uni Wien klinische Daten zur Wirksamkeit von Carragelose auf das SARS-CoV-2-Virus. "Wir haben gute Chancen, mit einer Carragelose-Inhalationslösung im globalen Wettlauf um effektive Gegenmaßnahmen eine Rolle zu spielen", so Firmenchef Andreas Grassauer damals.