Eine Rückkehr zur Maskenpflicht im Supermarkt, wie von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner gefordert,  ist für Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) "mit Sicherheit ein überlegenswerter Vorschlag". Die Regierung gehe nun aber mit dem angekündigten Ampelsystem den Weg, Probleme regional zu lösen, sagte Kogler am Rande einer Pressekonferenz auf Journalistenfragen.

Die Maßnahmen des Ampelsystems, mit dem man Corona-Ausbrüche eben regional eindämmen will, werden auch eine Maskenpflicht in bestimmten Bereichen beinhalten, erklärte Kogler. Er appelliere aber ohnehin für mehr Eigenverantwortung und Hausverstand - also in beengten Situationen, die auch im Supermarkt entstehen können, freiwillig eine Maske zu tragen.

Zu schnell, zu optimistisch

Zu schnell und auch zu optimistisch sei die Bundesregierung mit den Corona-Lockerungsmaßnahmen umgegangen, bemängelte Rendi-Wagner in der ZIB2 am Montagabend. Für sie sei die Wiedereinführung der Maskenpflicht in Supermärkten unumgänglich. Schließlich können sich die Menschen nicht aussuchen, ob sie Einrichtungen der Grundversorgung besuchen, oder eben nicht. So sind auch Menschen, die der Risikogruppe angehören, gezwungen, einkaufen zu gehen.

Schützen könne man eben diese Gruppe nur damit, wenn alle wieder den Mund-Nasenschutz in Supermärkten tragen. Dass die Maske in Oberösterreich, oder an Tourismushotspots in Kärnten wieder da sei, bezeichnete sie als "Fleckerlteppich", es brauche eine österreichweit einheitliche Lösung.

Ein "dichteres Netz" an Testungen sei ebenfalls notwendig und eine "Uraltforderung" Rendi-Wagners. Mehr, schneller und effizienter müsse man testen. "Ein Testergebnis muss binnen sechs Stunden feststehen", so die Oppositionsführerin.

Keine Panik, "aber Wachsamkeit"

Die Medizinerin sagte auch, die aktuellen Anstiege an Coronafällen seien kein Grund zur Panik, "aber zur Wachsamkeit."Regionale Ausbrüche dürfen nicht unkontrolliert österreichweite Folgen haben.

Abschließend hatte sie noch Zeit, ihre Forderung der Vier-Tage-Woche anzusprechen. "Es ist eine Weiterentwicklung des Kurzarbeitsmodells und gibt bei 20-prozentiger Reduktion der Arbeitszeit Unternehmen die Chance, niemanden entlassen zu müssen."