Die AUA-Mutter Lufthansa und die deutsche Regierung haben sich einem Medienbericht zufolge auf einen Rettungsplan geeinigt. Der Bund beteilige sich mit rund neun Milliarden Euro an dem durch die Coronakrise schwer gebeutelten Konzern, berichtete das digitale Wirtschaftsmagazin "Business Insider" am Dienstag unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Dafür erhalte der Staat eine Sperrminorität und ein bis zwei Aufsichtsratsmandate. Auf diese Eckpunkte hätten sich Vertreter der deutschen Regierung und Lufthansa bei einer Verhandlungsrunde am Montagnachmittag geeinigt. Die Lufthansa lehnte einen Kommentar ab.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr wolle den Deal im Laufe des Tages mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Olaf Scholz besiegeln, hieß es in dem Bericht weiter. Dass das Paket dabei noch einmal aufgemacht werde, gelte laut Verhandlungskreisen als unwahrscheinlich.

Die österreichische AUA ist eine Tochter der Lufthansa. Österreichs Finanzminister Gernot Blümel hatte gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagausgabe) erklärt: "Wenn der österreichische Steuerzahler für die AUA Geld in die Hand nimmt, die faktisch ein deutsches Unternehmen ist, dann bestehen wir auf Gegenleistungen in Form von Garantien, Standortabsicherung und anderem mehr." Eine Beteiligung an der Lufthansa sei nicht
auszuschließen. Blümel sagte, er stimme sich gut mit den Kollegen in Deutschland und der Schweiz ab.

Ein neuralgischer Punkt war und ist die Beschäftigung. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hat tiefe Einschnitte wegen der gravierenden
wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise angekündigt. Die Jobs von
rund 10.000 der insgesamt 138.000 Mitarbeitern könnten durch die
Krise wegfallen. Die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit, Verdi und
UFO hatten an die deutsche Bundesregierung appelliert, den Faktor
Beschäftigungssicherung bei ihrer Entscheidung über Staatshilfe für
die Lufthansa in Betracht zu ziehen.