Auf dem Flughafen Wien in Schwechat ist am Freitagvormittag der vorerst letzte der vom Außenministerium organisierten Repatriierungsflüge angekommen. Die Boeing 777 der Austrian Airlines kam aus Neuseeland, wo zuvor noch nie eine AUA-Maschine gelandet war. An Bord des Fluges OS 1024 waren 288 Passagiere.

Die "Triple Seven" mit dem Namen "Spirit of Austria" und dem Kennzeichen OE-LPD war Sonntagabend in Wien abgeflogen. Die Route lautete Kuala Lumpur - Christchurch - Auckland - Kuala Lumpur - Wien. Die in Neuseeland an Bord genommenen Passagiere stammten überwiegend aus Österreich, aber auch aus anderen europäischen Ländern, teilte das Außenministerium mit. Unter ihnen waren 30 minderjährige Austauschschüler und etliche ältere Personen sowie Familien mit Kleinkindern.

OS 1024 war der 39. vom Außenministerium organisierte Repatriierungsflug. 7.500 Personen seien dadurch bisher zurück nach Österreich gebracht worden.

Schüler-Heimreise war schwierig

Die Heimreise der Austauschschüler wurde dem Ministerium zufolge aufgrund der strikten Einschränkungen der Bewegungsfreiheit zu einer großen Herausforderung. Die erfolgreich abgeschlossene Rückholaktion der Kinder sei das Resultat enger Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern der zuständigen Botschaft in Canberra, den ehrenamtlichen Honorarkonsulen in Christchurch (Ursula Rack) und Auckland (Reinhold Göschl) sowie den Gastfamilien in Neuseeland und den Eltern in Österreich.

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Aufgrund der zeitweisen Aussetzung der Repatriierungsflüge nach Verhängung der höchsten Schutzmaßnahmen seitens der neuseeländischen Behörden sei etwa ein Schüler gestrandet. Er wurde laut Ministerium daraufhin für zwei Wochen vom Konsulat in Christchurch aufgenommen und versorgt. Nicht zuletzt habe die Anreise zu den Flughäfen Christchurch und Auckland für die Passagiere teilweise mehr als acht Stunden gedauert und sei nur mit Flugbestätigung und Passierschein der Botschaft möglich gewesen.

"Mit der heutigen Landung der Maschine aus Neuseeland ist die Phase der großen Rückholflüge fürs Erste beendet", betonte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP). "Wir sind nun in der Phase der Einzelfallbetreuung angekommen. Die verbleibenden gestrandeten Österreicherinnen und Österreicher werden selbstverständlich weiterhin von unseren Botschaften und Konsulaten vor Ort betreut, denn ganz entscheidend ist für mich: Wir lassen niemanden im Stich, der unverschuldet in eine Notlage geraten ist!"

Die österreichischen Vertretungen würden sich intensiv darum bemühen, gestrandeten Österreichern die Rückreise auf Notflügen europäischer Partner zu ermöglichen, sofern es keine Linienflüge mehr gibt, sagte Schallenberg weiter. In jenen Fällen, wo aufgrund von Ausgangssperren, Reisebeschränkungen oder Quarantänebestimmung schlicht keine Möglichkeit mehr bestehe, das Land oder die Region zu verlassen, gebe es volle konsularische Hilfe, etwa bei der Suche nach Unterkünften, der medizinischen Versorgung oder beim Kontakt mit lokalen Behörden.

Mit Stand Karfreitag waren laut Schallenberg-Sprecherin Claudia Türtscher noch 3.000 Österreicher im Ausland. Sie hielten sich in etwa 80 Ländern auf. 850 von ihnen wollten heim.