"Die Matura wird verschoben." Das kündigt Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) im Gespräch mit der Kleinen Zeitung an. "Ein neues Datum kann ich noch nicht verkünden, weil wir uns in den nächsten Tagen ansehen müssen, wie sich die Dinge entwickeln", so der Minister. "In jedem Fall wird es vor dem 18. Mai keine Matura geben." Diese "Halbentscheidung" gebe Lehrpersonal und Schülern erst einmal Gewissheit.

Neue Aufgaben für Ärzte und Psychologen

Eine Entscheidung hat Faßmann auch bei der Frage getroffen, was mit den Schulärztinnen und Schulärzten sowie mit den Schulpsychologinnen und -psychologen geschehen soll, die auf Grund der geschlossenen Schulen nun nichts zu tun haben. "Wir werden diese Personen nun alle dazu ersuchen, sich bei der Landessanitätsdirektion zu melden, um sich anderweitig einsetzen zu lassen", erklärt Faßmann.

Die Ärztinnen und Ärzte könnten beispielsweise in der Akutmedizin oder als telefonisches Auskunftspersonal eingesetzt werden. "Und bei den Psychologinnen und Psychologen sind wir unter anderem mit 'Rat auf Draht' in Kontakt. Denn das Daheim Bleiben sorgt auch in vielen Familien für Stresssituationen." Eine entsprechende Weisung will der Minister in den kommenden Tagen ausschicken lassen.

Bei der Bekämpfung des Coronavirus werde das Ministerium zudem künftig eng mit dem Genetiker Josef Penninger zusammenarbeiten, ergänzt Faßmann. "Er ist ein international anerkannter Forscher, der im Suchen nach Medikamenten und Impfstoffen bereits im klinischen Teststadium ist. Ihn werden wir bei seinen Arbeit nun finanziell und logistisch unterstützen."

Sorgen bei Eltern und Lehrern

In den vergangenen Wochen habe das Ministerium mit 300 Lehrerinnen und Lehrern und rund 500 Eltern über die aktuelle Lage gesprochen. "Beide Seiten haben sich dabei Sorgen darüber gemacht, wie es weitergeht", so Faßmann. Der Minister wolle sich zudem bei Lehrern und Eltern bedanken. "Es ist wirklich toll zu sehen, wie man auf diese Situation adäquat regiert."

Die Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern funktioniere auf digitalem Wege gut, auch Lernmaterial gebe es meist genug. "Wenn nicht sogar zu viel, einige Lehrer übertreiben es fast mit Aufgaben", erklärt der Minister. "Mir geht es darum, dass das bereits vermittelte Wissen jetzt vertieft wird. Für das Vermitteln von neuem Wissen braucht es wieder den direkten Kontakt." Wann es diesen wieder geben wird, könne er nicht abschätzen.