Die Zahl der weltweit frei lebenden Tiger ist in mehreren asiatischen Ländern wieder gestiegen. Dank des Kampfes gegen die Wilderei und zahlreicher Artenschutzprojekte vergrößerte sich zwischen 2010 und 2022 die Zahl von 3200 auf 4500. Dem gegenüber stehen allerdings immer noch rund 20.000 Tiger, die in Gefangenschaft leben.
"Es ist klar, dass unsere Arbeit noch lange nicht getan ist. Aber der Trend geht eindeutig in die richtige Richtung", so Georg Scattolin, Leiter des internationalen Programms beim WWF Österreich. Die gestreifte Raubkatze zählt nach wie vor zu den am meisten gefährdeten Tierarten der Welt.
Im Königreich Bhutan, bekannt als das glücklichste Land der Welt, vergrößerte sich die Tierpopulation um mehr als ein Viertel. Besonders gut halfen die Schutzmaßnahmen in Nepal. In dem südasiatischen Land konnte die Zahl der wildlebenden Tiger sogar verdreifacht werden.
Illegale Wilderei und Schlingfallen
Asiens Großkatzen leben jedoch weiterhin gefährlich. Illegale Wilderei und zahlreiche Schlingfallen werden ihnen nicht selten zum tödlichen Verhängnis. Neben dem Kampf gegen die Wilderei ist auch die Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung wichtig. Um Mensch-Tier-Konflikte zu verhindern, gibt es beispielsweise Entschädigungszahlungen für getötete Nutztiere.
"Wenn wir Verständnis für den großen Mehrwert eines artenreichen und funktionierenden Ökosystems schaffen, ist ein harmonisches Leben zwischen Mensch und Natur möglich – dann hat auch der Tiger eine Chance auf langfristigen Schutz", so Scattolin.