Neuseeland hat am Dienstag zum erst dritten Mal in seiner Geschichte den nationalen Notstand ausgerufen. Zyklon Gabrielle löste weitreichende Überschwemmungen, Erdrutsche und riesige Flutwellen aus. "Es war eine schlimme Nacht für die Neuseeländer im ganzen Land, vor allem aber im oberen Teil der Nordinsel ... viele Familien wurden vertrieben, viele Häuser sind ohne Strom, im ganzen Land sind große Schäden entstanden", sagte Regierungschef Chris Hipkins am Dienstag.

Küstenregionen evakuiert

Es sei noch zu früh, um Angaben zu der Zahl der Vertriebenen oder Verletzten zu machen. Es wurden keine Todesfälle bestätigt. Die Behörden haben Küstenregionen evakuiert und fordern die Menschen weiterhin auf, wegen weiterer drohender Überschwemmungen ihre Häuser zu verlassen. Viele Straßen sind überflutet oder weggeschwemmt, Mobilfunknetze unterbrochen und einige Städte von der Außenwelt abgeschnitten.

Wirbelsturm Gabrielle befindet sich derzeit rund 100 Kilometer östlich von Auckland und es wird erwartet, dass der Zyklon in ost-südöstlicher Richtung parallel zur Küste weiterzieht. Neuseeland hatte zuletzt wegen eines Erdbebens im Jahr 2011 und während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 den nationalen Notstand ausgerufen.

Katastrophales Hochwasser Ende Jänner

Ende Jänner waren bei einem katastrophalen Hochwasser in Auckland vier Menschen ums Leben gekommen. Augenzeugen sprachen von den schlimmsten Überflutungen, die sie je erlebt hätten. Auch einige Teile des Flughafens der Metropole mit 1,6 Millionen Einwohnern standen unter Wasser.