Mit der Schockdiagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs meldete sich die 19-jährige Maddie R. aus dem US-Bundesstaat Iowa bei ihren TikTok-Fans. Der Tumor habe bereits die Größe eines Footballs. Wenig später legte sie mit einer weiteren vermeintlichen Hiobsbotschaft nach: Leukämie wäre auch noch diagnostiziert worden. Die Anteilnahme war groß – und noch größer, als sie in Interviews behauptete, binnen weniger Monate 90 Mal bestrahlt worden zu sein und sich 15 Mal einer Chemotherapie unterzogen zu haben.

Die Geschichte erzeugte viel Mitleid, praktischerweise bot Maddie ein passendes Ventil dafür an und richtete ein GoFundMe-Konto ein, wo man für die Behandlung Spenden deponieren konnte. 34.000 Euro kamen so zusammen.
Viele Ungereimtheiten
Doch Ende Jänner klickten die Handschellen – da sie alles erlogen hatte, wie die "New York Post" berichtete. Derzeit wartet sie auf ihren Prozess. Bis dahin, am 2. März, ist sie gegen eine Kaution von etwa 9200 Euro auf freiem Fuß. Der jungen Frau drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Anonymen Zeugen waren Unstimmigkeiten in Maddies Social-Media-Posts aufgefallen. Schläuche und Nadeln seien auf den Fotos falsch gelegt gewesen. Fehler, die bei einer echten Behandlung lebensbedrohlich wären, hieß es. Außerdem soll sie Fotos von echten Krebspatienten als die ihren ausgegeben haben.
Bei einer Hausdurchsuchung stellten die Behörden einen Infusionsständer, eine Perücke und Pillen sicher, die sie wohl als Requisiten verwendet haben dürfte. Auch ihre Krankenakte wurde geöffnet. Von Krebs war da keine Spur.