Wie Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin am Donnerstagabend bei einem Besuch auf Korsika mitteilte, kamen bei dem Unwetter auf der Insel sechs Menschen ums Leben. Auch eine 13-jährige Österreicherin ist unter den  Opfern.

Einen diesbezüglichen Bericht der ORF-"ZiB" bestätigte die Sprecherin des Außenministeriums, Gabriele Juen, der APA. Demnach dürfte das Mädchen ums Leben gekommen sein, als ein Baum auf seinen Bungalow auf einem Campingplatz im Westen der Insel stürzte, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Donnerstagabend berichtete.

Juen zufolge reisten die Konsulin und der Geschäftsträger Österreichs nach Korsika, um der Familie der 13-Jährigen beizustehen. Aus welchem Bundesland die Familie stammte, blieb zunächst unklar.

20 Personen seien zudem verletzt worden, dabei handle es sich um eine vorläufige Bilanz. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sicherte der Insel und ihren Bewohnern Unterstützung zu. An Macrons Urlaubsort an der Côte d’Azur wurde am Abend ein Krisenstab unter Beteiligung von Premierministerin Élisabeth Borne gebildet.

Böen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 200 Kilometer pro Stunde waren über Korsika gezogen. 45.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Auch in anderen Teilen Frankreichs wie in Marseille gab es Unwetter und überflutete Straßen.

Unwetter auch in Italien

In der Toskana wurden ein Mann und eine Frau nahe Lucca sowie in der Küstenstadt Carrara von umstürzenden Bäumen getroffen, berichteten mehrere Medien. Für den Norden des Landes bis Südtirol und weite Teile Mittelitaliens galt eine Unwetterwarnung. Einige Menschen erlitten bei den heftigen Stürmen mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde und starkem Regen Verletzungen, wie etwa auf einem Campingplatz im toskanischen Marina di Massa, als dort Bäume umfielen.

Am Strand von Sagone wurden Boote aus dem Wasser geworfen
Am Strand von Sagone wurden Boote aus dem Wasser geworfen © APA/AFP/PASCAL POCHARD-CASABIANC

Der Regionalpräsident der Toskana, Eugenio Giani, teilte auf Twitter ein Video aus der Küstenstadt Piombino, auf dem ein Riesenrad vom starken Wind herumgedreht wurde. Auf anderen Fotos waren von Bäumen zerdrückte Autos und verwüstete Strände zu sehen. In der nördlichen Küstenregion Ligurien und in der bei Urlaubern beliebten Toskana zählte die Feuerwehr bis zum Nachmittag mehr als 150 Einsätze.

Auch durch die norditalienische Lagunen-Stadt Venedig fegte ein heftiges Unwetter, das in den Gassen Schirme und Tische umriss. Am berühmten Markusdom im Zentrum lösten sich einige Fragmente des Glockenturms ab. Verletzt wurde niemand. Der Zivilschutz berief am Nachmittag wegen der Unwetter in Mittel- und Norditalien einen Krisenstab ein.