Dieser Französin scheint die Auswahl bei der Präsidentschaftswahl gehörig gestunken zu haben – mit einer Wäscheklammer auf der Nase hat Musikerin Violette Prévost ihre Stimme abgegeben. "Heute haben wir wirklich die Wahl zwischen Pest und Cholera, unsere Zukunft stinkt, das wollte ich zeigen", sagte die 34-Jährige bei ihrer Stimmabgabe in Alençon, wie die Zeitung "Ouest France" am Sonntag berichtete.

Für die Linkswählerin in der Normandie waren weder der amtierende liberale Präsident Emmanuel Macron und erst recht nicht die rechtsnationale Marine Le Pen eine Alternative. Statt sich zu enthalten, habe sie dennoch ihre Stimme abgegeben, um Le Pen nicht zu einem Sieg zu verhelfen. "Heute ist es so weit gekommen, und das ist eine wirkliche Niederlage", sagte sie mit Tränen in den Augen.

Viele Wählerinnen und Wähler des linken Lagers standen bei der Stichwahl vor demselben Dilemma. Ihr Kandidat Jean-Luc Mélenchon landete trotz eines starken Ergebnisses auf Rang drei. Um die Nationalistin Le Pen zu stoppen, rangen sie sich zur Wahl von Macron durch, der ihnen ebenfalls sehr unlieb ist.

Lokal will mit Cocktail zur Stimmabgabe motivieren

Ein Cocktail für eine Stimmabgabe: Ein Restaurant im bretonischen Saint-Malo will mit einem alkoholischen Präsent Französinnen und Franzosen zum Urnengang motivieren. Wer in dem Lokal "La Taverne" seine abgestempelte Wählerkarte präsentiere, bekomme am Sonntag einen Kir umsonst, berichtete die Zeitung "Ouest France".

Das Blatt zitierte den Inhaber des Restaurants mit den Worten, er habe sich ein Vorbild an Wintersport-Gemeinden in den Alpen genommen. Diese hätten Wählern nach der Stimmabgabe Liftfahrten für einen Euro spendiert. Welche Art Kir das Lokal genau servieren will, ist indes nicht überliefert. In der Bretagne wird das Getränk häufig mit Cidre und dem Johannisbeere-Likör Crème de Cassis zubereitet. Gewöhnlich versteht man in Frankreich unter Kir eine Mischung aus dem Likör und Weißwein.