England verabschiedet sich großteils von den Masken und startete gestern in seinen zweiten „Freedom Day“. Die zuletzt nur bei Großveranstaltungen und in Klubs eingesetzten Impf- oder Testnachweise werden auch nicht mehr kontrolliert. Die Empfehlung, im Homeoffice zu arbeiten, ist ebenfalls Vergangenheit.

Bildungsminister Nadhim Zahawi erklärte zuletzt: „Ich hoffe, wir werden als eine der ersten großen Volkswirtschaften der Welt demonstrieren, wie man den Übergang von der Pandemie zur Endemie gestaltet.“

Mehr als 95 Prozent der Briten hätten inzwischen Antikörper gegen das Coronavirus. Die Krankheit sei damit endemisch.

Auch für geimpfte Reisende gibt es bald weitere Erleichterungen: Vom 11. Februar fällt der bisher noch notwendige Pflichttest nach der Ankunft im Land weg. In der britischen Hauptstadt London gilt allerdings weiterhin in Bahnen und Bussen eine Maskenpflicht. Auch einige Supermärkte rufen ihre Kunden weiterhin dazu auf.

Fast zwei Drittel aller im Jänner in England positiv auf das Coronavirus Getesteten haben sich nach eigenen Angaben bereits zuvor mit dem Virus infiziert. Dies geht aus einer neuen Studie des Imperial College in London hervor. Für die Studie wurden zwischen dem 5. und 20. Jänner 100.000 PCR-Tests an Freiwillige in England geschickt. 

Schottland, Wales und Nordirland entscheiden eigenständig über ihre Corona-Politik und gehen es bis jetzt vorsichtiger und mit Augenmaß an.

Die neuen Freiheiten werden im Moment freilich von den anhaltenden Skandalen rund um Premierminister Boris Johnson überschattet. Dieser hatte gehofft, mit einer etwas früher als geplant verkündeten Aufhebung der Maskenpflicht positive Presse zu bekommen – was nicht gelang.