Global wurden vom 22. bis 28. Dezember durchschnittlich über 935.000 Infektionen pro Tag nachgewiesen, wie die Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben am Mittwoch berichtete. Mit insgesamt 6.550.000 Fällen binnen sieben Tagen breitet sich das Coronavirus und dessen neue Mutation Omikron derzeit mit einer beispiellosen Geschwindigkeit aus.

Der bisherige Wochenrekord war zwischen dem 23. und 29. April verzeichnet worden. Damals wurden im Schnitt 817.000 Fälle pro Tag registriert. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen, die schon seit Mitte Oktober weltweit zunimmt, ist in den vergangenen sieben Tagen im Vergleich zur Vorwoche um 37 Prozent angestiegen.

Der Anstieg der Neuinfektionen hat sich bisher aber nicht auf die Zahl der Todesfälle niedergeschlagen, die seit drei Wochen weltweit rückläufig ist. In den vergangenen sieben Tagen wurden im Durchschnitt rund 6.450 Todesfälle pro Tag verzeichnet. Der bisherige Wochenhöchstwert war zwischen dem 20. und 26. Jänner mit 14.800 täglichen Todesfällen erreicht worden.

Die meisten Neuinfektionen werden derzeit in Europa verzeichnet, wo in den vergangenen sieben Tagen insgesamt mehr als 3,5 Millionen Fälle registriert wurden. Das waren durchschnittlich mehr als 510.000 Fälle pro Tag - ebenfalls ein neuer Rekord. In früheren Infektionswellen waren in Europa nie mehr als 300.000 Fälle pro Tag registriert worden. Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland und Malta verzeichneten am Dienstag eine Rekordzahl neuer Fälle.

Die täglichen Neuinfektionen haben auch in den Vereinigten Staaten und in Australien ein Rekordniveau erreicht. Im Zuge des Vormarsches der Variante Omikron ist der Sieben-Tage-Durchschnitt auf 258.312 gestiegen, wie aus einer Erhebung der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis offizieller Daten hervorgeht. Der bisherige Höchststand lag bei 250.141 und war am 8. Jänner registriert worden. Die hochansteckende Omikron-Mutante ist inzwischen die dominierende Corona-Variante in den USA und machte dort zuletzt rund 60 Prozent der Infektionsfälle aus.

Fast zwei Jahre, nachdem China erstmals eine Häufung von Fällen viraler "Lungenentzündung" in der Stadt Wuhan meldete, richtet das seither mutierende Coronavirus in vielen Teilen der Welt verheerende Schäden an und zwingt die Regierungen, die Quarantäne- und Testvorschriften zu überdenken. China lässt jedoch nicht von seiner Politik der Nulltoleranz gegenüber Krankheitsausbrüchen ab: 13 Millionen Menschen bleiben in der Stadt Xi'an bereits sieben Tage lang unter strenger Abriegelung, da immer wieder neue Corona-Infektionen auftreten, von denen am Dienstag 151 gemeldet worden sind. Bisher sind in Xi'an keine Fälle von Omikron bekannt geworden.

Obwohl die neue Mutation für die Rekordwerte verantwortlich ist, haben viele Länder haben immer noch mit der früheren Delta-Variante zu kämpfen, darunter Polen, das am Mittwoch 794 Covid-bedingte Todesfälle meldete - die höchste Zahl in der vierten Welle der Pandemie.

Und auch wenn einige Studien darauf hindeuten, dass die Omikron weniger tödlich ist als einige ihrer Vorgänger, könnte die große Zahl der positiv getesteten Personen dazu führen, dass die Krankenhäuser in einigen Ländern trotzdem bald überlastet sind. Zudem könnte es für einige Unternehmen schwierig werden, den Betrieb aufrechtzuerhalten, wenn immer mehr Mitarbeiter unter Quarantäne gestellt werden müssen.