Die Lage an der russisch-ukrainischen Grenze spitzt sich zu. Zuletzt hatten Angaben der NATO über eine Konzentration russischer Truppen in der Nähe der ukrainischen Grenze international Besorgnis ausgelöst. Demnach hat Russland dort derzeit zwischen 75.000 und 100.000 Soldaten zusammengezogen. Laut US-Geheimdienstinformationen könnten die Pläne auf einen Angriff Anfang kommenden Jahres hinauslaufen – mit bis zu 175.000 russischen Soldaten. 

Die führenden westlichen Industrienationen haben Russland eindringlich vor einem Angriff auf die Ukraine gewarnt und harte Konsequenzen angedroht. "Wir haben von diesem G7-Treffen aus eine klare Botschaft an Wladimir Putin gesendet", sagte die britische Außenministerin Liz Truss als Gastgeberin der Gespräche am Sonntag in Liverpool. "Wir sind sehr klar, dass jeglicher Angriff Russlands auf die Ukraine massive Konsequenzen hätte, die ernsthafte Kosten nach sich ziehen würden."

Bis 2014 galt der Staatenbund einschließlich Russland als G8 – Moskau wurde dann aber wegen der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim ausgeschlossen. Seitdem haben die Spannungen unter anderem wegen des russischen Vorgehens in der Ukraine immer stärker zugenommen.

Und die Ukraine selbst? Der offizielle Twitter-Account des osteuropäischen Staates reagiert mit einem Meme: ein in sozialen Medien gebräuchliches Element, um Kultur oder Verhaltenssysteme nachzuahmen. Die Internetlandschaft zeigt sich verwundert, ist es doch äußerst ungewöhnlich, wie man sich in diesem Fall von offizieller Seite äußert. So gibt es auch diverse Veröffentlichungen, die dazu viral gingen – wie das oben eingebettete TikTok mit 7,4 Millionen Aufrufen und über 1,5 Millionen "Likes".

Sehen Sie hier das Meme, um das es geht:

Das "Types of Headache"-Meme zeigt eine Reihe von bearbeiteten Bildern, die auf eine humoristische Weise vier Arten von Kopfschmerzen darstellen sollen. Die vom Ersteller hinzugefügten Texte stehen für etwas, das der Autor des Memes nicht mag oder ablehnt. In diesem Fall bereitet die Nachbarschaft zu Russland die größten Kopfschmerzen.

"Moskau bedroht niemanden"

Unterdessen will Russland, das die Separatisten im Osten der Ukraine unterstützt, von einem Angriff nichts wissen. Vielmehr wirft man dem Westen vor, Russland international zu dämonisieren. Moskau bedrohe niemanden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem am Sonntag im russischen Staatsfernsehen ausgestrahlten Interview. Auch Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt Vorwürfe zurückgewiesen, dass Russland einen Überfall auf die Ukraine plane. "Das Anheizen der gespannten Nachrichtenlage und so weiter, das wird einmal mehr mit dem Ziel einer weiteren Dämonisierung Russlands gemacht", sagte Peskow. Russland solle so als "Aggressor" dargestellt werden. 

Ukraine-Konflikt beschäftigt Außenminister der EU-Staaten

Die Außenminister der EU-Staaten kommen heute, Montag, in Brüssel zu ihrem letzten planmäßigen Treffen dieses Jahres zusammen. Auf der Tagesordnung stehen Beratungen zu den Beziehungen der Europäischen Union zu afrikanischen und zentralasiatischen Staaten sowie die Lage in Venezuela. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell will außerdem die russischen Truppenbewegungen in Richtung der Ukraine, den anhaltenden Konflikt mit Belarus und die Lage in Äthiopien ansprechen.

Aus Deutschland wird die neue Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen zu dem Treffen erwartet, für Österreich nimmt nach seinem Intermezzo als Kurzzeit-Bundeskanzler der alte und neue Ressortchef Alexander Schallenberg (ÖVP) teil.