Der Vulkan auf der spanischen Kanareninsel La Palma spuckt seit genau einem Monat Asche, Rauch und Lava - und ein Ende ist nicht in Sicht. Da die ausströmenden Gase wegen der Wetterlage nicht ausreichend abziehen, riefen die Behörden  die Inselbewohner immer wieder auf, ihre Häuser möglichst nicht zu verlassen.

Der kräftige Südwestwind brachte Mitte der Woche sehr milde Luft nach Österreich, mit der Südwestströmung sollen außerdem in hohen Luftschichten Staubpartikel und Schwefeldioxid (SO2) vom derzeit aktiven Vulkan der kanarischen Insel nach Mitteleuropa transportiert werden.

"Diese Vulkanwolke wird von den hochsensiblen Messgeräte am Sonnblick Observatorium, in 3.100 Meter Seehöhe, wahrscheinlich wieder registriert werden, ganz ähnlich wie das heuer schon Ende September der Fall war", sagte Kathrin Baumann-Stanzer, Leiterin der Abteilung für Umweltmeteorologie an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Ist das gefährlich?

Nach dem Vulkanausbruch auf La Palma haben Berichte über die Bewegung von mit giftigen Stoffen angereicherten Wolken für besorgte Anrufe bei Behörden und Wetterdiensten geführt. Der Deutsche Wetterdienst registrierte zahlreiche Anfragen deswegen, und auch bei der ZAMG gingen Erkundigungen ein. Der heimische Dienst gab Entwarnung: Die "Vulkanwolke" aus La Palma sei "für Österreich völlig ungefährlich".

"Es besteht dadurch in keinster Weise eine gesundheitliche Gefährdung in Österreich. Die Vulkanwolke wird am Weg nach Europa sehr stark verdünnt und die verbleibenden Teilchen erreichen gar nicht die tiefen Lagen Österreichs, weder durch Luftströmungen noch durch Niederschlag", hielt die Expertin fest.

Besorgte Anrufer

"Wir hatten schon einige besorgte Anruferinnen und Anrufer zu diesem Thema. Aber hier besteht überhaupt kein Grund zur Sorge", versicherte Baumann-Stanzer. Die Luftschadstoffsituation werde durch das Luftgütemessnetz der Bundesländer kontinuierlich beobachtet, im Anlassfall ergehen umgehend Warnungen. "Das ist durch diese Vulkanwolke aber sicher nicht zu erwarten."

Der aktuelle Fall werde wahrscheinlich ähnlich verlaufen wie Ende September. Am 26. September wurde am Sonnblick eine Schwefeldioxid-Konzentration von knapp 20 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. Zum Vergleich: Der Grenzwert für den maximalen Halbstundenmittelwert nach Immissionsschutzgesetz Luft liegt bei 200 Mikrogramm pro Kubikmeter in tiefen Lagen. Derzeit werden laut ZAMG in Österreich an den Luftgütestationen SO2-Konzentrationen von höchstens fünf bis zehn Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen.