Bei einem Brand in einem Hochhaus in der südtaiwanischen Hafenstadt Kaohsiung sind am Donnerstag nach Medienberichten mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Opfer könnte noch steigen, da viele Bewohner in den oberen Stockwerken eingeschlossen worden waren, hieß es. Die Zeitung "Apple Daily" berichtete von 22 Toten, während die Stadtregierung zunächst nur von 15 Menschen "ohne Lebenszeichen" und einem bestätigten Toten gesprochen hatte.

Mehr als 50 Menschen seien verletzt worden, hieß es weiter. Das 13-stöckige Wohn- und Geschäftshaus hatte in den frühen Nachtstunden stundenlang gebrannt, bis rund 150 Feuerwehrleute den Brand am Morgen unter Kontrolle bringen konnten. Das Feuer war nach unbestätigten Berichten im ersten Stock des 40 Jahre alten Hauses ausgebrochen, wie die Nachrichtenagentur CNA berichtete.

Nach Angaben von Beamten waren Fluchtwege versperrt, was auch die Rettungsarbeiten erschwert habe. Ein örtlicher Beamter berichtete laut CNA, er habe mitten in der Nacht eine laute Explosion gehört und sei aufgewacht. Da habe er die Flammen in dem Gebäude gesehen.

Mehr als 100 Menschen, viele von ihnen Senioren mit körperlichen Behinderungen oder Demenz, hätten in dem Gebäude gelebt, sagte der Beamte. Er zeigte sich besorgt, dass viele es nicht geschafft hätten, aus dem brennenden Gebäude zu kommen.

Viele Menschen waren in dem bewohnten Teil des Hochhauses zwischen dem siebenten und elften Stock eingeschlossen, wie der Chef der Feuerwehr laut CNA berichtete. In den unteren sechs Stockwerken waren mehrere aufgegebene, leer stehende Restaurants, Karaoke-Clubs und ein Kino. Deswegen hatte das Gebäude auch den Namen "Geisterhaus".