Heute wurde bekannt gegeben, wer den Nobelpreis für Physik erhält. 2020 ging die Auszeichnung an drei Forschende und ihre Entdeckungen rund um schwarze Löcher. 2019 ging der Physik-Nobelpreis zur Hälfte an James Peebles, zur anderen Hälfte gemeinsam an Michel Mayor und Didier Queloz für ihre "Beiträge zum Verständnis des Universums und des Platzes der Erde im Kosmos". Jedes Jahr beauftragt das Nobelpreiskomitee rund 3000 ausgewählte Personen damit, ihnen Kandidaten vorzuschlagen.

Der Nobelpreis in Physik geht heuer an Forscher, die sich mit der Simulation des Klimas und komplexer Systeme auseinandersetzen. Eine  Hälfte des Preises geht gemeinsam an Klaus Hasselmann  (Deutschland) vom Max-Planck-Institut für Meteorologie und Syukuro Manabe (USA) für die physikalischen Modellierungen des Klimas der Erde. Zusammen arbeiteten sie an der Modellierung des Weltklimas. Die zweite Hälfte geht Giorgio Parisi aus Italien für das Zusammenspiel der Unordnung und Fluktuation in physikalischen Systemen.

Die Wissenschafter werden für ihre "bahnbrechenden Beiträge zum Verständnis komplexer physikalischer Systeme" ausgezeichnet, heißt es seitens des Nobelpreis-Komitees.

Mit Hasselmann (89) und Manabe (90) geht der Preis heuer an zwei Meteorologen. Parisi (73) ist Physiker an der Sapienza Unversität in Rom. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm bekannt. Die Auszeichnung ist heuer so wie im Vorjahr mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (985.000 Euro) dotiert.

Übergabe am 10. Dezember

Übergeben wird der Preis alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, pandemiebedingt neuerlich in den Heimatländern der Preisträger und nicht bei einer Zeremonie in Stockholm. Die jeweiligen Preisübergaben in den wissenschaftlichen Kategorien sowie Literatur werden am 10. Dezember mit einer Preiszeremonie im Stockholmer Rathaus verwoben. Das norwegische Nobelkomitee hält sich noch die Möglichkeit offen, den Friedensnobelpreis wie üblich in Oslo zu verleihen.

Bei Klimawandel "müssen wir sehr schnell handeln"

Physik-Nobelpreisträger Giorgio Parisi hält den Kampf gegen die Klimakrise wenige Wochen vor der Weltklimakonferenz COP26 für äußerst dringend. "Es ist klar, dass wir für künftige Generationen jetzt sehr schnell handeln müssen", sagte der Italiener nach der Bekanntgabe der diesjährigen Preisträger in der Kategorie Physik in der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften Reportern. Es sei sehr dringend, dass klare und sehr kraftvolle Entscheidungen getroffen würden.

Thors Hans Hansson vom zuständigen Nobelkomitee sagte, diejenigen Entscheidungsträger in der Welt, die die Botschaft des Klimawandels immer noch nicht begriffen hätten, würden dies vermutlich auch in Zukunft nicht tun. Der Generalsekretär der Akademie, Göran Hansson, ergänzte, der Kampf gegen den Klimawandel basiere auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Weiter sagte Parisi, er sei "sehr froh" über die Auszeichnung. "Das habe ich nicht wirklich erwartet", sagte er. "Ich habe keinen Anruf erwartet." Wie er den Nobelpreis feiere, wisse er noch nicht.