Corso Magenta 71, Mailand: 9 Uhr. Vor den Pforten der Ursulinen-Volksschule drängen sich besorgte Mütter und Väter, um ihre Erstklässler zumindest zu Schulbeginn in ihr Klassenzimmer zu begleiten. Sie schrecken auch vor den langen Warteschlangen nicht zurück und bleiben geduldig, bis ihr QR-Code bestätigt wird. Denn ohne den Green Pass, geht in Italien nichts mehr. Sogar in meinem Stamm-Kaffee muss ich frühmorgens den auf meinem Handy verewigten Code zücken, um in den Genuss eines Cappuccino zu gelangen. Ganz zu schweigen von Fitness-Zentren oder Schwimmbädern, von Kinos, Konzerten, Museen, Schnellzügen oder den Flughäfen, die ohne Green Pass nicht mehr zugänglich sind.