Geld gegen Dokumente: Ein Mitarbeiter der britischen Botschaft in Berlin wird verdächtigt, seit Ende November des Vorjahres für Russland zu spionieren. Dabei habe er Informationen an einen Kontaktmann verkauft, an die er durch seine Arbeit in der Botschaft gelangte. Der britische Staatsbürger stehe demnach wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit (nach deutschem Recht) unter dringendem Verdacht, bestätigten sowohl deutsche als auch britische Behörden. Der 57-Jährige besitze aber keine diplomatische Immunität, so der Guardian.

Der Festnahme gingen gemeinsame Ermittlungen britischer und deutscher Behörden voraus. Auch Beamte der Terrorismusbekämpfung von Scotland Yard seien an den Ermittlungen beteiligt gewesen. Sprecher der britischen Polizeibehörde erklärten, die Zuständigkeit für die Ermittlungen liege aber bei den deutschen Behörden, dennoch stünden die Beamten des Anti-Terrorismus-Kommandos weiterhin in Verbindung mit den deutschen Kollegen. Ob der Brite nun in Untersuchungshaft kommt, soll noch am Mittwoch von einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs Karlsruhe entschieden werden.

Wieviel (Bar-)Geld der mutmaßliche Spion für seine Tätigkeit von Moskau bekam, ist bislang unklar. Im Zuge der Festnahme in Potsdam wurde auch sein Arbeitsplatz und seine Wohnung durchsucht. Die Generalbundesanwaltschaft führt in einer Aussendung aus, dass der Verdächtige David S. bei mindestens einer Gelegenheit Dokumente, die er im Zuge seiner beruflichen Tätigkeit erlangt hatte, an einen Vertreter eines russischen Nachrichtendienstes übermittelte.