In Griechenland hat sich die Lage bei den Großbränden leicht entspannt. Auf der zweitgrößten griechischen Insel Euböa gab es am Mittwoch weiterhin viele, aber kleinere Brände. Weil die Rauchentwicklung nicht mehr so stark war, konnten die Löschflugzeuge und -hubschrauber am Morgen besser arbeiten, wie Medien berichteten.

Noch am Dienstag waren in der Region 21 Dörfer evakuiert worden, weil die Flammen immer näher rückten. Einen Hoffnungsschimmer liefert nun das Wetter: Für den Abend sind auf der Insel Regenfälle angekündigt. Die Menschen hoffen, dass sie wirklich kommen und stark genug ausfallen.

Auf der Halbinsel Peloponnes wütete das Feuer ebenfalls weiter, doch auch dort hat sich die Lage am Mittwoch leicht entspannt, wie der griechische Feuerwehrchef Stefanos Kolokouris dem Fernsehsender Skai sagte. Das liege nicht zuletzt an den vielen internationalen Helfern, in der Region sind vor allem tschechische, britische und auch deutsche Kräfte. Insgesamt sind in der Region 578 Feuerwehrleute mit 181 Fahrzeugen im Einsatz. Unterstützt werden sie von sieben Löschflugzeugen und sieben Löschhubschraubern.

Starker Wind bei Temperaturen um die 40 Grad hält indes Einsatzkräfte im westtürkischen Mugla in Atem. Zwei Brände in den Bergen der Gemeinde Köycegiz seien erneut außer Kontrolle geraten, sagte der Leiter der Feuerwehr, Bahattin Yavuz, am Mittwoch. Dörfer seien aber nicht bedroht. Die Brände in dem schwer zugänglichen Gelände würden aus der Luft und mit Kräften am Boden bekämpft. In der Provinz Antalya seien weiterhin alle Brände unter Kontrolle, sagte eine Sprecherin.

Zwei Wochen nach Beginn der Brände sind die meisten Feuer unter Kontrolle. Dennoch können Funken immer wieder überspringen und wegen der extremen Trockenheit in Verbindung mit Winden Feuer auslösen. "Bis zum Oktober besteht das Risiko weiterer Brände", warnte Doganay Tolunay, Forstingenieur an der Istanbul-Universität.

Während Einsatzkräfte in Südwesten gegen die Flammen kämpfen, machen der Schwarzmeerküste im Norden starke Regenfälle und Überschwemmungen zu schaffen. In der rund 400 Kilometer östlich von Istanbul gelegenen Provinz Bartin riss Hochwasser Autos mit sich, stellte Häuser unter Wasser und zerstörte Straßen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Ein Menschen werde zudem vermisst. Für den Abend wurden starke Regenfälle, Winde und Gewitter in der Schwarzmeerregion erwartet.