Laut der Zeitung "Het Belang van Limburg" habe der Bürgermeister der Gemeinde Maaseik, Johan Tollenaere, den Leichnam beim Mountainbiken entdeckt. Erste Hinweise deuteten darauf hin, dass es sich um Conings handele, teilte die belgische Staatsanwaltschaft mit. Als Todesursache werde Selbsttötung mit einer Schusswaffe vermutet.

Der mutmaßliche Rechtsextremist Conings war am 17. Mai nach Todesdrohungen gegen den prominenten belgischen Virologen Marc Van Ranst in der Nähe des Nationalparks Hoge Kempen in der Region Limbourg verschwunden. Der Fundort der Leiche in Dilsen-Stockem liegt in der Nähe. Die Grenzen zu den Niederlanden und zu Deutschland sind nur wenige Kilometer entfernt.

Es wurde damals befürchtet, dass Conings einen Anschlag auf staatliche Strukturen oder öffentliche Personen plant. Im abgestellten Auto des Gesuchten war nach Angaben der Behörden ein "verdächtiger Mechanismus" gefunden worden, möglicherweise eine Sprengvorrichtung. In dem Wagen lagen außerdem schwere Waffen. Gegen den Mann wurde wegen versuchten Mordes und illegalen Waffenbesitzes in einem terroristischen Kontext ermittelt.

Wochenlange Suchaktion

Wochenlang lief eine beispiellose Suchaktion. Die Armee half mit Hunderten Soldaten, gepanzerten Fahrzeugen und Kampfhubschraubern, Interpol wurde eingeschaltet. Die Fahndung verschlang nach einem Bericht der Zeitung "Le Soir" bis Mitte Juni rund 650.000 Euro.

Das Verschwinden des 46-Jährigen zog zudem politische Kreise. Denn wegen rechtsextremer Sympathien stand Conings auf einer Verdächtigenliste der belgischen Anti-Terror-Behörde Ocam. Trotzdem hatte Conings direkten Zugang zur Waffenkammer seiner Armee-Einheit.

Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder musste mehrfach vor belgischen Parlamentsabgeordnete Rede und Antwort stehen. Die Eintragung des Soldaten als Gefährder der Stufe drei von vier auf der Terroristenliste wurde nach Regierungsangaben nicht rechtzeitig an den Geheimdienst SGRS weitergeleitet.

Chefvirologe Van Ranst äußerte sich am Sonntag erleichtert über die wahrscheinliche Aufklärung des Falls. Es sei aber noch nicht klar, wann er mit seiner Familie sein staatlich gesichertes Versteck verlassen könne, sagte er der Nachrichtenagentur Belga am Telefon.