Britische Pressekommentare befassen sich am Samstag mit dem Tod von Prinz Philip.

"The Guardian":

"Die unbestreitbare zentrale Tatsache seines Lebens bestand darin, dass die Königin auf ihn angewiesen war. Die Ehe mit ihm war von grundlegender Bedeutung für ihre Regentschaft, auch wenn ihre Familie viele Unglücksmomente erlebte - und heute noch erlebt. Beider Ethos im Dienst der Öffentlichkeit war nicht durch eine historische oder gesetzliche Vorgabe für ihr Verhalten begründet. Es beruhte pragmatisch auf einem kollektiven Instinkt der Selbsterhaltung und einem prinzipiellen Sinn für Anstand.

Die Tatsache, dass die Königin seit mehr als 69 Jahren regiert und Philip fast immer an ihrer Seite war, bedeutet, dass er zum Erfolg des modernen Hauses Windsor beigetragen hat, aber auch mitschuldig an dessen Traumata war. Sein Tod läutet das Ende einer bemerkenswerten Periode in der Geschichte der Monarchie ein."

"The Telegraph" (London):

"Es liegt in der Natur der Rolle eines Königlichen Gemahls, immer eine Stütze für die Königin zu sein. Manchmal scherzte Philip mit der für ihn typischen Selbstironie, dass er der erfahrenste Plakettenenthüller der Welt sei. Sicherlich ist sein Name auf Tausenden Gedenktafeln im ganzen Land eingraviert und stellt ein einzigartiges Vermächtnis dar, das von allen geschätzt wird, die im Laufe der Jahre an den verschiedenen Zeremonien teilgenommen haben.

Allerdings war er nie bloß ein Gehilfe der Königin. Der Herzog war jemand, der durch seine Unterstützung für die Krone selbst einen bleibenden Beitrag zur Institution der Monarchie und zur Nation leistete."

"The Times" (London):

"Von seinen frühen Schultagen in Nazi-Deutschland über seine Kriegseinsätze als junger Offizier in der Royal Navy bis hin zu den Herausforderungen des Atomzeitalters und des Klimawandels durchlebte Prinz Philip die Turbulenzen des 20. Jahrhunderts.

Ebenso wie die Queen war er ein Symbol der Kontinuität, angefangen von Zeiten der größten Gefahr für Großbritannien bis hin zur Gegenwart. Er war der am längsten lebende und erfolgreichste Königliche Gemahl in der britischen Geschichte. Fast ein dreiviertel Jahrhundert lang ruhten auf ihm die Stabilität, die Akzeptanz in der Bevölkerung und der gesunde Menschenverstand des Hauses Windsor-Mountbatten. Er wird von der ganzen Nation betrauert und vermisst werden."