Der Tod von Prinz Philip, dem Gemahl der britischen Königin Elizabeth II., hat allgemeine Trauer ausgelöst. Premierminister Boris Johnson würdigte ihn in einer Ansprache vor seiner Residenz in Downing Street 10. Zahlreiche Politiker und Würdenträger gedachten des Herzogs von Edinburgh. Dieser war im Alter von 99 Jahren am heutigen Freitag im Schloss Windsor gestorben, wie das Königshaus bekannt gab.

Johnson erinnerte besonders an die militärischen Leistungen Philips im Zweiten Weltkrieg, an seinen jahrzehntelangen Dienst an der britischen Monarchie und an sein Engagement für die Umwelt. In dieser Hinsicht sei Philip seiner Zeit weit voraus gewesen, betonte der Premier. Außerdem würdigte er den Herzog als Stütze für seine Frau, die Monarchin, als Ehemann, Vater, Großvater und Urgroßvater. Der konservative Politiker forderte zudem die Bevölkerung auf, in dieser schwierigen Zeit an die Trauer der Queen und ihrer Familie zu denken.

Johnson betonte, auch dank Philip sei das Königshaus heute "eine Institution, die unbestreitbar bedeutsam für das Gleichgewicht und das Glück unseres nationalen Lebens bleibt".

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen übermittelte der Königin, ihrer Familie und dem britischen Volk ihr Beileid. Es sei ein "sehr trauriger Tag", schrieb sie auf Twitter.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas äußerte ebenfalls sein Beileid und twitterte, Philip habe "ein langes Leben im Dienst seines Landes" gelebt.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ehrte Prinz Philip als Versöhner zwischen Großbritannien und Deutschland. "Wir Deutsche trauern um eine gewinnende Persönlichkeit, die einen wichtigen Beitrag zur Versöhnung unserer Nationen nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges geleistet hat", teilte er am Freitag mit. "Als Angehöriger der Royal Navy kämpfte Prinz Philip für die Befreiung Europas vom nationalsozialistischen Terror. Sein Einsatz für Demokratie und Freiheit wird uns in Erinnerung bleiben." Er selber, so Steinmeier, habe Philips "scharfsinnigen Humor" bei Begegnungen in London und Berlin "persönlich mit großem Vergnügen" erleben dürfen. Prinz Philip, geboren als Prinz Philipp von Griechenland und Dänemark, entstammte dem deutschstämmigen Adelshaus Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, hatte allerdings britische Schulen besucht.

Ähnlich äußerte sich auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel. "Seine Freundschaft zu Deutschland, seine Geradlinigkeit und sein Pflichtbewusstsein bleiben unvergessen", teilte Merkel über eine Sprecherin mit.

Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, würdigte den Herzog in einer schriftlichen Stellungnahme. "Sooft ich ihn getroffen habe, war ich beeindruckt von seiner offensichtlichen Lebensfreude, seinem forschenden Geist und seiner Fähigkeit, mit Menschen jeder Herkunft und jeder Lebenslage zu kommunizieren", schrieb der höchste geistliche Würdenträger der anglikanischen Kirche.

Trauerbekundungen rund um den Erdball

Der australische Premierminister Scott Morrison drückte ebenfalls sein Beileid aus. "Fast 80 Jahre lang hat Prinz Philip der Krone, seinem Land und dem Commonwealth gedient", hieß es am Freitag in einer längeren Mitteilung. Der Verstorbene habe eine Generation verkörpert, "die es so nicht mehr geben wird". Morrison erinnerte daran, dass der Herzog von Edinburgh Australien mehr als 20 Mal besucht habe. Königin Elizabeth ist das Staatsoberhaupt des Landes.

Auch die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern hat der britischen Königsfamilie das Beileid des Pazifikstaats übermittelt. "Unsere Gedanken sind bei Ihrer Majestät der Königin in dieser zutiefst traurigen Zeit", hieß es am Freitag in einer Mitteilung. "Im Namen des neuseeländischen Volkes und der Regierung möchte ich Ihrer Majestät und der gesamten königlichen Familie mein aufrichtiges Beileid aussprechen." Elizabeth II. ist auch das Staatsoberhaupt Neuseelands.

Das schwedische Königshaus reagierte mit großer Trauer auf den Tod von Prinz Philip. "Prinz Philip ist über viele Jahre ein guter Freund unserer Familie gewesen, eine Freundschaft, die wir sehr geschätzt haben", erklärte Schwedens König Carl XVI. Gustaf (74) am Freitag in einer Stellungnahme. Philips Einsatz für sein Land sei ein Vorbild für alle. "Wir sprechen Ihrer Majestät der Königin, der königlichen Familie und der Bevölkerung Großbritanniens unser Beileid aus."

Auch das norwegische Königshaus drückte der britischen Königin Elizabeth II. und ihren Angehörigen sein Beileid zum Tod von Prinz Philip aus. Die Familie von König Harald (84) habe die Botschaft mit großer Trauer erhalten, dass der Gemahl der Queen im Alter von 99 Jahren gestorben sei, teilte der Osloer Hof am Freitag mit. Man sei in Gedanken bei der Königin und ihrer Familie, erklärte Harald. "Unser Beileid gilt auch dem britischen Volk." Wie aus einer Mitteilung des Königshauses hervorging, sollten die Flaggen am Schlossbalkon in Oslo sowohl am Freitag als auch am Tag der Beerdigung auf halbmast gesetzt werden.

Indiens Premierminister Narendra Modi schrieb am Freitag bei Twitter, er wünsche, dass die Seele des Ehemanns der Queen und Herzogs von Edinburgh in Frieden ruhe. Zudem würdigte er Philips herausragende Karriere im Militär.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat der britischen Königsfamilie sein "tiefempfundenes Beileid" ausgesprochen. "Prinz Philip wird Israel und der Welt sehr fehlen", schrieb Netanyahu am Freitag auf Twitter. Der Gemahl von Königin Elizabeth II. sei "ein vollendeter Diener des Staates" gewesen.

Das niederländische Königshaus sprach der britischen Königsfamilie sein Mitgefühl aus. "Mit großem Respekt gedenken wir seiner königlichen Hoheit Prinz Philip", erklärten König Willem-Alexander, seine Frau Máxima sowie die Mutter des Königs, die frühere Königin Beatrix, am Freitag in Den Haag. Er habe sein langes Leben in den Dienst des britischen Volkes gestellt, würdigte die Oranje-Familie. "Seine lebendige Persönlichkeit machte einen unauslöschlichen Eindruck."

Das belgische Königspaar hat sich betrübt über den Tod des britischen Prinzen Philip gezeigt und seine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Im Namen des belgischen Königs Philippe und seiner Frau Königin Mathilde schrieb der Palast am Freitag auf Twitter: "Tief traurig über den Tod seiner königlichen Hoheit Prinz Philip, Herzog von Edinburgh."

 Van der Bellen kondoliert Queen

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat der britischen Königin Elizabeth II. zum Tode ihres Ehemannes Prinz Philip kondoliert und dabei vor allem das Umweltengagement des Duke of Edinburgh hervorgehoben. "Durch seinen leidenschaftlichen Einsatz und seine unermüdlichen Bemühungen für den Natur- und Umweltschutz hat er auch in Österreich ein Erbe hinterlassen, indem er die Schaffung der Österreichischen Nationalparks unterstützte".

Die Nachricht vom Ableben Philips erfülle ihn "mit großer Trauer", betonte der Bundespräsident. "Prinz Philip wird immer in Erinnerung bleiben wegen seines bemerkenswerten Lebens des Dienstes an der Krone und dem britischen Volk während seines langen und bedeutenden Lebens", so Van der Bellen, der sich "zutiefst beeindruckt" von der aktiven Rolle des Prinzen in mehr als 780 wohltätigen Vereinen und Organisationen zeigte. Diesbezüglich hob er vor allem die Präsidentschaft im World Wild Fund For Nature (WWF) zwischen 1981 und 1996 hervor.

"Viele Österreicher erinnern sich auch seiner wiederholten Besuche in Österreich, insbesondere des Königlichen Besuchs im Mai 1969, und haben eine hohe Achtung vor seinem Leben des Dienstes und der Großzügigkeit", so Van der Bellen.

Kurz äußert "aufrichtiges Beileid"

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat zum Anlass des Todes des britischen Prinzgemahls Philip kondoliert. "Ich übermittle Ihrer Majestät der Königin, dem Königshaus und dem Volk des Vereinigten Königreiches mein aufrichtiges Beileid nach dem Tod Seiner königlichen Hoheit, Prinz Philip, Herzog von Edinburgh", twitterte der Kanzler am Freitag.

Englands Fußball trauert um Prinz Philip - Mourinho unterbrach PK

 Der Englische Fußballverband FA hat der Königsfamilie nach dem Tod von Prinz Philip kondoliert und sein tiefstes Mitgefühl ausgedrückt. "Unsere Gedanken sind bei der königlichen Familie", hieß es in einer Mitteilung vom Freitag. "Als Zeichen unseres Respekts werden alle Flaggen in Wembley und im St. George's Park auf halbmast wehen." Er war von 1955 bis 1957 FA-Präsident und danach Ehrenpräsident des nationalen Verbandes.

An der Seite der britischen Königin Elizabeth II. besuchte er das WM-Endspiel 1966 in Wembley, das die Engländer gegen Deutschland gewannen. Auch bei der EM 1996 war er mit der Queen als Ehrengast im Londoner Stadion dabei.

Tottenham-Trainer Jose Mourinho unterbrach am Freitag sogar die Pressekonferenz seines Premier-League-Vereins, als die Todes-Nachricht zu ihm durchgedrungen war. "Ich habe einen tiefen, tiefen, tiefen, äußersten Respekt vor der Königlichen Familie", sagte der Portugiese und brachte sein Mitgefühl zum Ausdruck. "Ich glaube, dass diese Gefühle nicht nur in diesem Land geteilt werden."