Die US-Fluggesellschaft Boeing hat ihren europäischen Rivalen Airbus bei der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) angezeigt. Der Kraftstofftank, der die Reichweite des Langstrecken-Airbus A321XLR erhöhen soll, berge "viele potenzielle Gefahren", teilte Boeing am Dienstag mit. Die Kritik richtet sich gegen das Hauptmarketingargument des Typs A321XLR, der mit dem Kerosintank im Rumpf weiter fliegen soll als jedes andere Flugzeug mit nur einem Mittelgang.

In den meisten Maschinen wird der Treibstoff größtenteils in den Flügeln mitgeführt. Boeing führte daher Risiken an, wenn ein Jet von der Landebahn abkommen sollte oder das Fahrwerk bei der Landung versage. Airbus zeigte sich zuversichtlich, das Problem zu lösen. "Öffentliche Konsultationen sind Teil eines Flugzeugentwicklungsprogramms", sagte ein Airbus-Sprecher. Alle aufgeworfenen Fragen würden gemeinsam mit den Aufsichtsbehörden angegangen.

Das Airbus-Konzept erregte bereits die Aufmerksamkeit der EASA: Im Jänner erklärte die Luftfahrtbehörde, dass sie besondere Bedingungen auferlegen würde, um die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten. "Ein integraler Rumpftank, der einem externen Feuer ausgesetzt ist, kann ohne angemessenen Schutz den Passagieren nicht genug Zeit geben, das Flugzeug sicher zu verlassen", hieß es.