Greta Thunberg, die mittlerweile 18-jährige schwedische Klimaaktivistin, ist seit Jahren Zielscheibe dumpfer Anfeindungen, die meist auf ihre Person und direkt an ihren Anliegen vorbei abzielen. In Kolumbien hat sie in Gestalt des elfjährigen Francisco Javier Vera einen Mitstreiter. Auch er verschrieb sich in jungen Jahren dem Kampf für das Klima und einen gesunden Planeten – was offenbar Feinde heraufbeschwört.

Vera forderte Kolumbiens Regierung dazu auf, überall im Land Internetzugang für virtuellen Unterricht während der Corona-Pandemie zu garantieren. Daraufhin wurde er über einen Twitter-Account mit falschem Namen mit dem Umbringen bedroht.

Drohungen, die ernst zu nehmen sind: Nirgendwo sonst auf der Welt ist es so gefährlich für Umweltschützer wie in Kolumbien: 2019 wurden laut NGO "Global Witness" in dem Land an der Nordspitze Südamerikas 64 Aktivisten getötet. Häufig stecken Drogenmafia oder Paramilitärs hinter den Verbrechen.

Vera ist in vielerlei Hinsicht wie andere Buben in seinem Alter – er spielt gerne, etwa mit seinem Computer, liebt seinen Hund und seine Katze. Doch bereits 2019 sprach er in Kolumbiens Kongress, verbrachte viele Stunden damit, sich nirgendwohin führende Reden von Politikern anzuhören.

Er wolle "nur" einen grünen Planeten, kontert er diffuse Vorwürfe, er werde dabei bloß "instrumentalisiert". Vera hat aber auch Fans: Michelle Bachelet, UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, gratuliert ihm zu seiner Schneid. Und auch Hollywood-Star Leonard DiCaprio lobt sein Engagement.

Jede Woche steht Vera auf der Straße und fordert die Welt auf, sich das Ausmaß der Umweltzerstörung zu vergegenwärtigen. Ins Visier nimmt er etwa Einmalplastik, das umstrittene Fracking-Verfahren zur Gewinnung von Erdgas oder Erdöl und Tierversuche.

Vera ficht den Kampf gegen den Klimawandel – doch eigentlich wären Erwachsene in der Pflicht, endlich aktiv zu werden, mahnt er.