Die Stadt Paris muss eine Strafe von 90.000 Euro wegen Diskriminierung bezahlen - weil sie zu viele Frauen in Führungspositionen hat. Bürgermeisterin Anne Hidalgo sprach von einer "absurden" Entscheidung, die sich auf die Ausschreibung von 16 Leitungspositionen vor zwei Jahren bezieht. Davon seien "elf an Frauen und nur fünf an Männer" gegangen, spottete die sozialistische Politikerin.

Vorschrift ist Vorschrift

Das Ministerium für öffentliche Verwaltung beruft sich bei der Strafe auf eine Vorschrift, wonach solche Posten zu mindestens 40 Prozent von Angehörigen eines Geschlechts sein müssen. Bei der Pariser Ausschreibung gingen 69 Prozent der Posten an Frauen und nur 31 Prozent an Männer. Insgesamt beträgt der Frauenanteil in den Führungspositionen der Stadt Paris 47 Prozent.

Hidalgo sagte, dass sie insgeheim "Freude" über den Bußgeldbescheid empfinde. Sie werde den Scheck zusammen mit ihren Stellvertreterinnen und anderen Frauen in Führungspositionen persönlich überreichen.

Gleichwohl sieht sie den Bescheid des Ministeriums als "unverantwortlichen, gefährlichen" Schritt. "Um eines Tages die Parität zu erreichen, müssen wir aufs Tempo drücken, damit mehr Frauen als Männer ernannt werden", betonte sie.