Venedig ist an diesem Wochenende erstmals seit Beginn des Herbstes mit Hochwasser konfrontiert. Erwartet wurde, dass angesichts anhaltenden Regens und starkem Schirokko-Wind das Hochwasser auf über 135 Zentimeter klettert. So soll erstmals die Hochwasserschutzanlage MOSE eingesetzt werden, die im Juli erfolgreich getestet wurde.

Alle 78 beweglichen Barrieren an drei Eingängen zur Lagune könnten am Samstag gleichzeitig aufgestellt werden, sollte es die Lage erfordern. "In Venedig herrscht Alarmstufe Rot wegen des schlechten Wetters. Diesmal wird das MOSE-System nicht nur getestet wie bisher, sondern bei Hochwasser effektiv zum Einsatz kommen", erklärte der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, bei einer Pressekonferenz am Freitag.

Schäden in Millionenhöhe

Aus Sorge vor Hochwasser haben bereits mehrere Touristen ihren Aufenthalt für das bevorstehende Wochenende abgesagt, klagte der Verband der venezianischen Hoteliers AVA. Die Sorge vor Hochwasser ist nach den schweren Unwettern vor einem Jahr groß. Damals hatte eine Rekord-Flutwelle Schäden in Millionenhöhe zugefügt.

Am 12. November 2019 war das Wasser in Venedig durch den starken Wind auf 187 Zentimeter über den Meeresspiegel gestiegen. Das war der höchste Wert seit der verheerenden Überschwemmung im Jahr 1966, damals wurden 194 Zentimeter erreicht, teilte die Kommune mit. Der Markusplatz in der UNESCO-Welterbestadt war vollkommen überflutet.