Da kommen Erinnerungen an die Krawalle in Stuttgart hoch: Rund 3000 Menschen feierten in der Nacht zum Sonntag in Frankfurt auf dem Opernplatz. Plötzlich gerieten offensichtlich Betrunkene aneinander. Es kam zuerst zu einer Schlägerei zwischen rund 30 Personen, wie "Bild" berichtet. Dann randalierten plötzlich 500 bis 800 Personen.

Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot aus, nachdem die ersten Streifen, die schlichtend eingreifen wollten, mit Flaschen und ähnlichem attackiert und verletzt wurden. Daraufhin mussten sie sich zurückziehen und Verstärkung anfordern. Währenddessen skandierten viele Randalierer immer wieder "All cops are bastards".

Zahlreiche Festnahmen

Erst in einer Seitenstraße, wohin rund 500 Menschen abgedrängt wurden, kam es zu Festnahmen. 39 Personen, meist junge Männer aus Frankfurt, Heidelberg, Hanau oder Offenbach, verbrachten die Nacht im Polizeigewahrsam. Der Großteil wurde aber bereits wieder auf freien Fuß gesetzt. "Bei den insgesamt 39 Personen hat die überwiegende Mehrzahl einen Migrationshintergrund. Die Personen sind im Alter zwischen 17 - 23 Jahre alt. Bis auf eine Frau waren alle Festgenommenen männlich", so die Frankfurter Polizei in einer Aussendung.

Frankfurts Polizeipräsident Gerhard Bereswill sprach zu Mittag in einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium von einem „Hagel von Flaschenwürfen“. Der Vorfall „macht mich fassungslos“. Der Polizeipräsident gab weiterhin an, dass sich die zunehmenden Widerstände gegen die Polizei in den letzten Wochen aufgeschaukelt habe. Am Opernplatz aber auch im Bahnhofsviertel und am Hauptbahnhof Frankfurt* habe die Aggression gegen die Polizei Frankfurt zugenommen. In der Nacht zum Sonntag wurden mehrere Polizisten bei den Attacken verletzt.

Auf die Frage, ob die Polizei früher gegen die Partys auf dem Opernplatz in Frankfurt hätte vorgehen müssen, wollte sich Bereswill nicht äußern. Er gab aber zu, dass die Polizei auf eine Feier am Opernplatz in Frankfurt in der gestrigen Größenordnung eingestellt war, denn in den letzten Wochen sei es ebenso gewesen. Es seien extra Bereitschaftskräfte hinzugezogen worden, um die Lage im Falle eines Falles schnell unter Kontrolle zu bringen.