So konnte die Fähre mit 282 Menschen an Bord noch ausweichen und einem Zusammenstoß um knapp 230 Meter entgehen, wie die Regierungsabteilung für Seeunfalluntersuchungen am Donnerstag bekannt gab. Der Offizier auf der Fähre wendete eine Katastrophe ab, weil er rechtzeitig das Periskop des U-Boots an der Wasseroberfläche sah. "Der Offizier ergriff daraufhin sofortige und wirksame Maßnahmen und drehte die Fähre", erklärte der Chefinspektor für Seeunfälle, Andrew Moll, in einer Stellungnahme. Die Fähre Stena Superfast VII befand sich mit 215 Passagieren und 67 Besatzungsmitgliedern auf der Fahrt zwischen Belfast und Cairnryan an der Westküste Schottlands.

Besatzung verrechnete sich

Das U-Boot, das vom Marinestützpunkt Faslane westlich von Glasgow kam, befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem Sicherheitstraining. Zwar sei die Fähre vom Radar erfasst worden, doch habe sich die Besatzung verrechnet, erklärte Moll. Anstatt abzudrehen sei das U-Boot auf das Fährschiff zugefahren.

"Der Vorfall geschah, weil das Kontrollraumteam des U-Bootes die Geschwindigkeit der Fähre unterschätzt und deren Entscheidung überschätzt hatte, was dazu führte, dass sicherheitskritische Entscheidungen auf der Grundlage ungenauer Informationen getroffen wurden."

Obwohl es zu keiner Kollision gekommen sei, gebe der Vorfall "Anlass zu großer Sorge", erklärte Moll. Die Royal Navy habe Maßnahmen ergriffen, um Vorfälle dieser Art in Zukunft zu verhindern.