Das Ministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei beschloss am 6. Juli, dass das Schlachten und Handeln mit Hunden zum Verzehr ab sofort in der Provinz nicht mehr erlaubt ist. Siem Reap gilt als erste Provinz, die ein solches Verbot einführt.

Jährlich werden laut "Vier Pfoten" in Kambodscha geschätzt drei Millionen Hunde für ihr Fleisch getötet. Der Handel sei nicht nur grausame Tierquälerei, sondern stelle auch aufgrund von Tollwut-Ausbrüchen und Verbreitung zoonotischer Krankheiten ein Risiko für die öffentliche Gesundheit dar, warnte die Organisation.

"Die historische Entscheidung der Regierung in Siem Reap, den Diebstahl, den Handel und das Schlachten von Hunden zu verbieten, ist ein Meilenstein für den Tierschutz in Kambodscha. Sie spiegelt die gegenwärtige Stimmung unter der Bevölkerung wider. Wir hoffen, dass auch alle anderen Provinzen dem Beispiel Siem Reaps folgen, um das Leben von Millionen von Hunden zu schützen", sagt Katherine Polak, Tierärztin und Leiterin der "Vier Pfoten"-Streunerhilfe in Südostasien.

Die Tierschützer sehen nach ihren Recherchen die Provinz Siem Reap bisher als Hotspot für den landesweiten Hundefleischhandel. Mit den dort monatlich über 7.000 eingefangenen Hunden wird auch der Hundefleisch-Bedarf des östlichen Teils des Landes - vor allem in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh - gedeckt. Bis vor kurzem setzte sich der Handel ungehindert fort, obwohl der Konsum von Hundefleisch umstritten ist. Weniger als zwölf Prozent der Kambodschaner gaben in einer Befragung der "Vier Pfoten"-Marktforschung an, das Fleisch regelmäßig zu essen.