Bei den alljährlichen Influenzawellen liegt die Sterblichkeitsrate bei 0,1 bis 0,2 Prozent, also bei einem oder zwei Todesfällen auf 1.000 Erkrankte. Für das neue SARS-CoV-2-Virus geht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) von rund sieben Verstorbenen pro 1.000 Krankheitsfällen außerhalb Hubeis aus (0,7 Prozent). Heißt: das Risiko, die Erkrankung nicht zu überleben, ist dreieinhalb bis siebenmal mal so hoch wie bei der Grippe.

Alle Angaben sind allerdings mit großer Unsicherheit behaftet. So gibt das Chinesische Zentrum für Seuchenkontrolle und Prävention (CCDC) die Letalität in Gesamt-China mit 2,3 Prozent an. Wobei dies vor allem auf die höhere Sterberate in der hauptbetroffenen Provinz Hubei zurückzuführen ist (2,9 Prozent). In Rest-China liege die Sterberate bei nur 0,4 Prozent, so die Angaben auf Basis von mehr als 44.000 bestätigten Fällen. In Südkorea (bei Stand von 1.600 bestätigten Fälle) lag die Todesrate bei knapp unter einem Prozent.

Auswertungen aus China liefern wiederum andere Zahlen: Die Todesrate chinesischer Patienten lag in den ersten zwei Monaten nach Ausbruch der Erkrankung bei 1,4 Prozent. Das hat eine Analyse der Daten von 1.099 Erkrankten durch die chinesische Coronavirus-Therapie-Studiengruppe ergeben. Die Auswertung wurde am 28. Februar im "New England Journal of Medicine" veröffentlicht. Demnach wäre die Letalität sieben bis vierzehn Mal höher als bei der Influenza.



In den meisten Fällen verlaufen Infektionen laut Daten aus China ohne größere Komplikationen: 80 von 100 Infizierten haben einen milden Krankheitsverlauf. Schwere Verläufe gebe es in 14 Prozent der Fälle. In Intensivbehandlung müssten demnach sechs von 100 Infizierten genommen werden. Aufgrund der vermuteten zahlreichen Fälle mit sehr milden Verläufen, die sich mitunter gar nicht in medizinische Behandlung begeben oder gar nicht auf SARS-CoV-2 getestet werden, steht ein großes Fragezeichen hinter all diesen Angaben.

Erschreckend hoch ist die Sterberate nach den jüngsten Zahlen in Italien: Nach Angaben des Leiters der Zivilschutzbehörde, Angelo Borrelli, liegt sie bei 4,25 Prozent. Insgesamt sind in Italien 233 Menschen an dem Virus gestorben - Stand 7. März. Es handelte sich demnach vor allem um Personen in fortgeschrittenem Alter mit einer oder mehreren Vorerkrankungen.

Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität (Baltimore, USA) vom 7. März wurden weltweit bisher insgesamt 102.469 bestätigte Fälle bekannt gegeben. Die Anzahl der Todesfälle beträgt diesen Daten zufolge derzeit 3.491, die Anzahl der Genesenen 57.426. Demnach wären also 3,4 Prozent der Erkrankten verstorben - und 56 Prozent bereits wieder gesund.