HALLE, Oktober 2019: Am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur will ein schwerbewaffneter Deutscher eine Synagoge stürmen. Eine schwere Holztür verhindert ein Blutbad. Vor der Festnahme erschießt der 27-Jährige zwei Unbeteiligte. Er gesteht rechtsextreme und antisemitische Motive.

MÜNCHEN, Juli 2016: Am Olympia-Einkaufszentrum in München erschießt ein 18-Jähriger neun Menschen und sich selbst. Die meisten Opfer sind Jugendliche mit südosteuropäischen Wurzeln. Motive des Täters mit deutscher und iranischer Staatsbürgerschaft: Mobbing, psychische Probleme und rechtsradikale Ansichten. Die Waffe hatte er sich im sogenannten Darknet besorgt.

DÜSSELDORF, Juli 2000: Bei einem Attentat auf Zuwanderer aus Osteuropa werden zehn Menschen verletzt, ein ungeborenes Kind stirbt. Der Sprengsatz war an der S-Bahn-Station Wehrhahn befestigt. Das Landgericht spricht einen Verdächtigen mit Kontakten in die rechte Szene wegen "dürftiger Beweislage" Mitte 2018 frei. Die Tat ist weiter ungeklärt.

SOLINGEN, Mai 1993: Bei einem Brandanschlag auf das Haus einer türkischen Großfamilie werden fünf Frauen und Mädchen getötet, 14 Menschen verletzt. Die vier Täter aus der Solinger Neonaziszene werden wegen Mordes verurteilt.

MÖLLN, November 1992: Neonazis setzen ein von Türken bewohntes Haus in der schleswig-holsteinischen Stadt in Flammen. Drei Frauen sterben. Ein Täter muss lebenslänglich in Haft, sein jugendlicher Komplize zehn Jahre.

MÜNCHEN, Februar 1970: Sieben Menschen sterben bei einem nächtlichen Brandanschlag auf das Altenheim der Israelitischen Kultusgemeinde. Brennendes Benzin hatte den Opfern den Fluchtweg versperrt. Wer für das Attentat auf die jüdischen Bewohner verantwortlich ist, wird nie geklärt.