Wie italienische Medien berichteten, trafen Papst Franziskus und die Frau, der er einen Klaps auf die Hand versetzt hatte, um von ihr loszukommen, am Dienstagabend am Rande einer der jüngsten Generalaudienzen kurz zusammen.

Abseits der Medien hätten sich die beiden die Hand gegeben und einige Worte gewechselt, so die Zeitung "Avvenire". Was sie sagten, wurde nicht berichtet. Es sei dem Papst ein Anliegen gewesen, sich für seine unbeherrschte Reaktion persönlich zu entschuldigen, hieß es in dem Bericht. Beim öffentlichen Mittagsgebet am Neujahrstag auf dem Petersplatz hatte Franziskus bereits spontan in einem Nebensatz sein Bedauern über den Vorfall geäußert.

Gänswein beurlaubt

Erzbischof Georg Gänswein, Privatsekretär von Benedikt XVI., wurde unterdessen laut Kathpress einem Bericht der Zeitung "Die Tagespost" zufolge von seinem Amt als Leiter des Päpstlichen Hauses beurlaubt. Statt öffentliche Aufgaben bei Audienzen wahrzunehmen, solle er auf Wunsch von Franziskus dem emeritierten Papst mehr Zeit widmen können. Gänswein selber wie auch ein Vatikansprecher äußerten sich bisher nicht zu dem Bericht.

"Unglückliche Präsentation"

Möglicher Grund der vorübergehenden Beurlaubung ist laut der Zeitung, eine "unglückliche Präsentation" eines Buches von Kardinal Robert Sarah über Priestertum und Zölibat, zu dem Benedikt XVI. einen Aufsatz besteuerte. Die Publikation wurde als Affront gegen Franziskus aufgefasst, der möglicherweise eine begrenzte Lockerung der Zölibatspflicht anstrebt.

Der deutsche Gänswein trat seit einigen Wochen nicht mehr öffentlich auf. Als Präfekt des Päpstlichen Hauses begleitet er den Papst bei den wöchentlichen Generalaudienzen. Zudem empfängt er im Apostolischen Palast Staatsgäste, die zu einer Privataudienz mit Franziskus in den Vatikan kommen. Mit dieser Aufgabe hatte Papst Benedikt XVI. seinen langjährigen Vertrauten im Dezember 2012 betraut. Franziskus bestätigte ihn in diesem Amt.