Mit der Verlesung der Anklageschrift hat am Montag vor dem Landgericht Freiburg der Prozess gegen den früheren Leiter einer Pfadfindergruppe wegen hundertfachen sexuellen Kindesmissbrauchs begonnen. Der heute 42-Jährige, der früher bei der evangelischen Kirche angestellt war, soll sich zwischen 2010 und 2018 zum Teil mehrfach wöchentlich an vier Buben vergangen haben.

Opfer zwischen 7 und 14 Jahren

Das Verfahren soll auf Antrag der Verteidigung teilweise unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Zwei Betroffene soll der Angeklagte in der von ihm geleiteten evangelischen Pfadfindergruppe in Staufen kennengelernt haben. Den beiden anderen soll er bei Freizeitaktivitäten und auf einem Campingplatz begegnet sein. Die Opfer waren zur Zeit der Taten zwischen sieben und 14 Jahre alt.

Zu den inkriminierten Handlungen kam es nach Erkenntnissen der Ermittler in der Wohnung des Mannes. Er war bereits 2004 des Missbrauchs beschuldigt worden, wurde damals aber freigesprochen und danach von der Kirche wieder angestellt.

Von der Anklage umfasst sind insgesamt 330 Missbrauchshandlungen. Die Staatsanwaltschaft hatte dem deutschen Staatsbürger ursprünglich insgesamt sogar 676 Taten vorgeworfen. Sieben Verhandlungstage sind vorgesehen. Ein Urteil könnte Mitte Februar fallen.