
In einem Eilverfahren vor einem Schiedsgericht für arbeitsrechtliche Streitfälle werde es um rund 250.000 Euro Vergütung für den Wechsel in die Rente gehen, bestätigten Kreise französische Medienberichte am Mittwoch.
Ein weiteres geplantes rechtliches Vorgehen drehe sich um eine jährliche Rentenzahlung von knapp 800.000 Euro. Die Summe wird auch in einem früheren Renault-Dokument genannt. Medien-Informationen, wonach Ghosn auch noch Aktien im Millionenwert fordern soll, wurden zunächst nicht kommentiert.
Ghosn hatte bereits zu Wochenbeginn in einem Interview mit "Le Figaro" angekündigt, für seine Rente in Frankreich zu kämpfen. Er nannte dabei seinen Rücktritt bei Renault vor einem Jahr eine "Posse", da er damals in Japan inhaftiert war.
Schiedsgericht am Zug
Ghosn war Ende Dezember unter bisher nicht ganz geklärten Umständen aus Japan in den Libanon geflüchtet. Dort ist er zwar ein freier Mann, darf das Land aber vorerst nicht verlassen. Der einst mächtige Chef des französisch-japanischen Autobündnisses Renault-Nissan-Mitsubishi hatte Mitte vergangener Woche in Beirut lautstark die japanische Justiz gegeißelt und eine "Verschwörung" gegen ihn beklagt.
Vor dem Schiedsgericht für arbeitsrechtliche Streitfälle in Boulogne-Billancourt bei Paris ist Ende Februar eine Anhörung geplant. In dem Vorort hat Renault seinen Konzernsitz. Der Hersteller nahm zu den Berichten keine Stellung.
Der frühere Topmanager war am 19. November 2018 in Tokio unter anderem wegen Verstoßes gegen Börsenauflagen festgenommen und angeklagt worden. Im April 2019 wurde er unter strengen Auflagen auf Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen. Nach den Vorwürfen in Japan war er im Jänner 2019 als Renault-Konzernchef zurückgetreten.
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