Der 27-jährige Südtiroler, der in der Nacht auf Sonntag in Luttach in Südtirol in eine Menschenmenge gerast und dabei sieben Menschen getötet hat, bedauert den Unfall zutiefst. Sein Mandant sei voller Reue, meinte der Pflichtverteidiger des Südtirolers, Alessandro Tonon, in der Tageszeitung "Alto Adige". Der 27-Jährige sei sich nicht bewusst gewesen, dass er derart stark betrunken war, so Tonon.

Zahlreiche Verwandte der Unfallopfer waren indes angereist, um ihre Angehörigen in den Krankenhäusern zu besuchen. Einige von ihnen fuhren auch nach Luttach zur Unfallstelle.

Der 27-Jährige war ins Gefängnis nach Bozen eingeliefert worden, wo er auf den Haftprüfungstermin wartete. Während die Polizei von einem Termin noch am Dienstag ausging, rechnete sein Anwalt damit, dass die Haftprüfung erst am Mittwoch stattfinden wird. Er wisse noch nicht, ob er Hausarrest beantragen werde, erklärte Tonon. Das Gefängnis sei für seinen Mandanten nicht ideal, da er dort nicht in dem Ausmaß psychologische Betreuung erhalte, wie dies erforderlich wäre.

"Ich war es"

Der Anwalt betonte zudem, dass ihm sein Mandat versichert habe, sich nicht vom Unfallort entfernt zu haben. Er habe vielmehr versucht, ein Opfer wiederzubeleben. Beim Eintreffen der Carabinieri sei er auf diese zugegangen und habe erklärt: "Ich war es".

Der 27-Jährige war am Sonntag gegen 1.15 Uhr mit seinem Wagen in eine Gruppe deutscher Urlauber gerast. Nach einem Discobesuch war die Gruppe mit Mitgliedern im Alter zwischen 20 und 25 Jahren mit einem Bus wieder zur Unterkunft gefahren. Die jungen Leute waren gerade ausgestiegen und hätten gerade noch 100 Meter zu ihrer Unterkunft zurückzulegen gehabt. Der 27-Jährige war laut Staatsanwaltschaft mit 1,97 Promille alkoholisiert.

Sechs Personen waren noch direkt an der Unfallstelle verstorben. Eine junge Frau erlag am Montag in der Innsbrucker Klinik ihren schweren Verletzungen. Zehn weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Ein Unfallopfer kämpfte am Dienstag im Bozner Krankenhaus immer noch ums Überleben.

Dem 27-Jährigen werden mehrfache Tötung im Straßenverkehr sowie schwere Körperverletzung zur Last gelegt. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu 18 Jahre Haft.