Zwei Tage nach dem tödlichen Messerangriff in einem Vorort von Paris hat es im nordostfranzösischen Metz am Sonntag einen ähnlichen Vorfall gegeben. Nach Angaben der ermittelnden Behörden rief ein Mann in der Stadt "Allah Akbar" (Gott ist groß) und schwang dabei ein Messer. Als die Polizei eintraf, habe er die Beamten bedroht, verlautete aus Polizeikreisen.

Die Polizisten schossen daraufhin auf den Mann. Dieser wurde verletzt, allerdings nicht lebensgefährlich. Staatsanwalt Christian Mercuri sagte der Nachrichtenagentur AFP, der 1989 geborene Mann sei "wegen seiner Radikalisierung und einer Persönlichkeitsstörung" polizeibekannt. Der Verdächtige befinde sich nun unter Bewachung im Krankenhaus. Gegen ihn werde wegen versuchten Mordes an Polizisten ermittelt.

Auf Flucht erschossen

Erst am Freitag war im Pariser Vorort Villejuif ein mit einem Messer bewaffneter Mann auf Passanten losgegangen und hatte dabei "Allah Akbar" gerufen. Der 22-jährige, der zum Islam konvertiert war, tötete bei der Tat einen Mann und verletzte zwei Frauen. Der Angreifer wurde auf der Flucht erschossen. Auch er hatte psychische Probleme.

Im Fall des Angriffs von Villejuif gehen die Ermittler inzwischen einem Terrorverdacht nach. Laut Staatsanwalt Mercuri gibt es derzeit Gespräche mit der Anti-Terror-Staatsanwaltschaft, ob diese auch im Fall von Metz die Ermittlungen übernehmen soll.

Die Taten erfolgten kurz vor dem fünften Jahrestag des Angriffs auf die Satirezeitung Charlie Hebdo im Jänner 2015. Bei dem islamistischen Anschlag waren zwölf Menschen getötet worden.