Drei zentrale Punkte machen laut der Organisation "Open Doors" Christen in bestimmten Erdteilen große Probleme: 

  • Totalitäre Herrschaftssysteme setzen Religionsgemeinschaften verstärkt unter Druck
  • Nationalistische Regierungen und Gesellschaften brandmarken Christen als Anhänger einer
    „fremden Religion“
  • Ausbreitung des extremistischen Islam über den Nahen Osten nach Subsahara-Afrika

Diese drei Punkte sind die markantesten in ihrem Bericht zu aktuellen Trends und Entwicklungen. 2019 habe die christliche Gemeinde wenig positive Entwicklungen erlebt. 

"Der Weltverfolgungsindex (WVI) mit den 50 Ländern, in denen Christen am härtesten verfolgt werden, zeigt seit etwa 2006 eine starke Zunahme der weltweiten Verfolgung von Christen; diese Tendenz hat sich ab 2012 weiter intensiviert". Hier gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass sich die Kommunikation durch fortschreitende Digitalisierung deutlich vereinfacht hat und es so für Organisation wie Open Doors immer einfacher wird, an Informationen zu gelangen und die Lage von Christen zu dokumentieren.

Während die Digitalisierung zum positiven genutzt werden kann, um Verstöße gegen die Religionsfreiheit zu dokumentieren, kann sie auch von totalitären Regimen missbraucht werden. "Die wachsende Verbreitung persönlicher digitaler Geräte macht es Regierungen dabei
leicht, Menschen durch elektronische Chips oder Gesichtserkennung und ähnliche Software zu kategorisieren und zu überwachen bzw. aufzuspüren," schreibt Open Doors. Besonders in China zeige sich diese Tendenz deutlich. 

Auch zunehmender Nationalismus bedrohe Minderheiten auf der ganzen Welt. "Oftmals sind Gesetze so konzipiert, dass sie einer ultra-nationalistischen Agenda Vorschub leisten. So treibt die von der hindunationalistischen BJP geführte Regierung in Indien (Platz 10) zunehmend ihre religiös-nationalistische Agenda voran, der zufolge nur ein Hindu ein wahrer Inder sein kann," steht im Bericht.

Wo Christen in der Minderheit sind – vielleicht aufgrund einer kolonialen Vergangenheit –, werden sie sowohl von der Regierung als auch von der Gesellschaft zunehmend als 'westlich' und 'fremd' gebrandmarkt.

Auch im angrenzenden Pakistan haben Christen einen schweren Stand. Die Kleine Zeitung hat kürzlich mit zwei pakistanischen Christen gesprochen, die darüber berichten, wie sie mit Diskriminierung umgehen und trotz Angst vor islamistischen Terroranschlägen die Weihnachtsfeiertage begehen.

> Peter Jacob, Generalsekretär des Center for Social Justice in Lahore im Interview mit der Kleinen Zeitung <

Während die Zahl der Terroranschläge in Pakistan in den letzten Jahren gesunken ist, seien militante islamistische Gruppen besonders in Somalia, Jemen, Ägypten und Libyen seit 2017 stärker geworden. 

Ägypten verfügt über die größte Gruppe von Christen im Nahen Osten. Hier sei die Situation besonders akut. "Mehrere der lokalen Kirchen wurden mit gezielten Morden an angesehenen lokalen Christen wie Ärzten terrorisiert. Andere islamistische Gruppen bombardierten Kirchen (so beispielsweise kurz vor Weihnachten 2017) und verübten auf derselben Straße zweimal innerhalb von 18 Monaten Morde an christlichen Pilgern. Die Bitten der Christen um mehr Schutz treffen bei der Regierung weitgehend auf taube Ohren, obwohl einige der Mörder und Angreifer verurteilt wurden," schreibt Open Doors.

Den gesamten Bericht finden Sie hier.