Die US-Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr dürfte Experten zufolge einen großen Einfluss auf die Entwicklung des CO2-Ausstoßes des Landes haben. Beim Wahlsieg eines demokratischen Bewerbers mit einem ehrgeizigen Klimaschutz-Programm könnte der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 im Vergleich zu 2005 um knapp die Hälfte gesenkt werden, heißt es in einem Bericht der Organisation America's Pledge.

Der bei der UNO-Klimakonferenz in Madrid vorgestellten Prognose zufolge wäre ein Rückgang der Emissionen um 49 Prozent möglich. Damit könnten die USA das Ziel erreichen, bis 2050 CO2-neutral zu sein.

Demokraten machen es vor

Bliebe alles wie bisher, würde der Rückgang nur 25 Prozent betragen, heißt es in dem Bericht. Dieser Rückgang um ein Viertel ist auf Marktkräfte - etwa günstiger werdende erneuerbare Energien - und auf Bemühungen von demokratisch geführten US-Staaten wie Kalifornien und New York zurückzuführen.

Ein Rückgang um 37 Prozent wäre möglich, wenn Staaten, Städte und Unternehmen zusätzliche bedeutende Anstrengungen unternähmen - bei gleichbleibender Politik auf Bundesebene.

Die im Pariser Klimaschutzabkommen verankerten Ziele könnten noch erreicht werden, sagte der Vize-Vorsitzende von America's Pledge, Carl Pope. "Aber wir müssen uns sehr schnell bewegen." Notwendig seien "revolutionäre" Änderungen - und eine Rückkehr der Regierung auf Bundesebene zu Klimaschutzbemühungen.

Bloomberg gegen Trump

US-Präsident Donald Trump hatte im Sommer 2017 den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt. Anfang November wurde der Rückzug formell in Gang gesetzt. Trump zieht den menschengemachten Klimawandel in Zweifel und hat Umweltschutzvorgaben gestrichen.

Die Klimaschutzkampagne America's Pledge (Amerikas Versprechen) wurde 2017 gegründet. Finanziell unterstützt wird sie vom Milliardär und früheren New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg, der kürzlich in das Präsidentschaftsrennen der US-Demokraten eingestiegen ist.