Die italienischen Behörden haben dem spanischen Rettungsschiff "Open Arms" mit 62 Migranten an Bord die Genehmigung für das Einlaufen in den Hafen Tarent in der Region Apulien erteilt. Die Ankunft wird am heutigen Montag erwartet, teilte die Betreiberin des Schiffes, die Nichtregierungsorganisation "Proactiva Open Arms", in der Nacht auf Montag via Twitter mit.

Erst am Sonntag mussten elf Menschen, die sich an Bord des Schiffes befanden und einer medizinischen Behandlung bedurften, evakuiert und nach Augusta auf Sizilien gebracht werden. Die spanische Hilfsorganisation kritisierte, dass sie auch Malta um Hilfe gebeten, jedoch keine Antwort erhalten habe.

Das norwegische Rettungsschiff "Ocean Viking" war am Sonntag mit 213 geretteten Migranten im Hafen der italienischen Stadt Messina eingetroffen. Das Schiff, das von SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen betrieben wird, hatte bei seinem jüngsten Einsatz vor der libyschen Küste im Zuge von drei Rettungsaktionen zwischen Dienstag und Donnerstag insgesamt 215 Menschen an Bord genommen. Eine mit Zwillingen schwangere Frau und ein Mann wurden bereits mit einem Hubschrauber vom Schiff geholt.

Unterdessen ging am Montag vor der italienischen Insel Lampedusa die Suche nach Vermissten nach einem Bootsunglück weiter. Dort war am Samstag ein überladendes, zehn Meter langes Boot knapp zwei Kilometer vor der Küste gekentert. Nach Angaben der italienischen Küstenwache wurden 149 Menschen gerettet, 133 Männer, 13 Frauen und drei Kinder. Die Leichen von fünf Frauen wurden am Sonntag geborgen.