Etwa sieben Millionen Mädchen und Buben werden nach einer UNO-Studie weltweitihrer Freiheit beraubt. Der Untersuchung der Vereinten Nationen zufolge müssen sie in Gefängnissen, in Polizeigewahrsam, in Flüchtlingslagern, unter Zwang in Behindertenheimen oder in Fürsorgeinstitutionen leben. Die Dunkelziffer könnte noch höher sein, teilten die Autoren am Montag in Genf mit.

Nach der vorsichtig geschätzten Studie werden jährlich 410.000 Kinder in Haft genommen, eine Million sind demnach in Polizeigewahrsam. 330.000 Burschen und Mädchen würden als Migranten festgehalten. Weitere 5,4 Millionen Minderjährige müssten in Heimen leben, die ihnen keine Freiheit gewährten.

Vermehrt psychische Krankheiten

Die Autoren warnen vor den Folgen der Freiheitsberaubung: Die Anzahl psychischer Krankheiten bei Kindern könne sich in Gewahrsam verzehnfachen. Zudem sterben die Betroffenen demnach im Schnitt deutlich früher als Gleichaltrige, die in Freiheit gelebt haben.

Mädchen und Buben einzusperren, verstoße gegen die UNO-Kinderrechtskonvention. Diese erlaube lediglich, Minderjährige kurzzeitig und auch nur als letzte Option zu internieren. Zwar sei in den vergangenen Jahren mehr getan worden, um dem Problem zu begegnen. Nach Ansicht der UN-Experten muss aber noch mehr passieren, damit Kinder nicht länger in Unfreiheit leben müssen.