Der britische Gesundheitsdienst NHS will ab dem kommenden Jahr DNA-Tests für Neugeborene anbieten. Mithilfe der Tests könnten Erbkrankheiten und Gesundheitsrisiken schon kurz nach der Geburt erkannt werden, berichtete die Tageszeitung "The Times" am Mittwoch. Dadurch könnten etwa gefährliche Krankheiten wie Epilepsie oder Mukoviszidose frühzeitig behandelt und damit abgeschwächt werden.

"Das sind großartige Neuigkeiten", schrieb Gesundheitsminister Matt Hancock auf Twitter, "überlegt nur, wie viele Leben gerettet werden können, wenn wir unsere genetischen Risiken kennen". Nach Angaben der "Times" werden in England und Wales rund 3.000 von insgesamt 660.000 Kindern mit "behandelbaren, früh auftretenden Krankheiten" geboren. Großbritannien befinde sich "an der Schwelle einer Revolution im Gesundheitswesen", wurde Hancock in dem Bericht zitiert.

Probephase

Zunächst werde im kommenden Jahr eine Probephase anlaufen, schrieb die "Times" unter Berufung auf den Gesundheitsdienst. Sei das Pilotprojekt erfolgreich, könnten die Tests innerhalb der nächsten drei Jahre flächendeckendverfügbar sein.

Die Gesundheitspolitik, insbesondere der unter Ineffizienz und Geldmangel leidende NHS, spielt neben dem Brexit eine Schlüsselrolle im anlaufenden Wahlkampf vor der Parlamentswahl am 12. Dezember.