Der am Dienstag in Oslo nach dem Diebstahl eines gestohlenen Krankenwagens gefasste Mann hatte nach Angaben seiner Rechtsvertretung kein rechtsextremes Motiv. Der norwegischen Zeitung "Aftenposten" sagte Anwalt Öyvind Bergöy Pedersen am Mittwoch: "Er hat keine rechtsextremen Verbindungen oder Haltungen. Ich weise solche Anschuldigungen entschieden zurück."

Der 32-Jährige war am Dienstag in Polizeigewahrsam genommen worden, nachdem er an einem Unfallort einen Krankenwagen gestohlen hatte und auf der Flucht vor der Polizei Passanten anfuhr. Zwei Babys wurden dabei leicht verletzt. Dem Mann wird versuchter Mord vorgeworfen.

Spontan gehandelt

Bergöy Pedersen meinte, sein Mandant habe vermutlich spontan gehandelt, nachdem er mit einem Wagen verunglückt war und die Sanitäter anrückten. In dem gestohlenen Krankenwagen waren zwei Waffen und eine große Menge Drogen gefunden worden.

Die Polizei teilte mit, dass ihr der 32-jährige Norweger bereits wegen anderer Delikte bekannt gewesen sei. Nach Informationen von "Aftenposten" wurde er zuvor unter anderem wegen Diebstahls, Drohungen, Waffengebrauchs und Drogenbesitzes verurteilt.

Eine 25-jährige Frau, die ebenfalls am Dienstag festgenommen wurde, bestreitet ihrem Anwalt zufolge eine Mitwirkung. Sie habe aber eingeräumt, in den Unfall verwickelt gewesen zu sein. Ihr wird vorläufig Waffenbesitz vorgeworfen. Beide Verdächtigen sollten am Mittwoch verhört werden. Der norwegische Sicherheitsdienst PST teilte mit, keine Hinweise auf eine Terrortat zu haben.